Stand: 24.05.2020 11:57 Uhr

Marvin Ducksch: Der Held, der von der Couch kam

Marvin Ducksch von Hannover 96 © picture alliance/Guido Kirchner/dpa-Pool/dpa Foto: Guido Kirchner
Marvin Ducksch traf bei Hannovers Sieg in Osnabrück doppelt.

Es lief nicht gerade wunschgemäß für Marvin Ducksch bei Hannover 96, bevor die Saison in der zweiten Fußball-Bundesliga wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochen wurde. Im letzten Spiel der Niedersachsen vor der Zwangspause beim 1. FC Nürnberg (3:0) stand der Angreifer aus disziplinarischen Gründen nicht einmal im Kader. In den vorausgegangenen vier Partien hatte der 1,8-Millionen-Euro-Einkauf von Fortuna Düsseldorf lediglich auf der Bank gesessen und war zu keiner Einsatzminute gekommen. Der 26-Jährige schien trotz Vertrags bis 2022 keine Zukunft mehr bei den "Roten" zu haben. Dann jedoch kam Hannovers Re-Start in Liga zwei beim VfL Osnabrück und damit für den 26-Jährigen möglicherweise die Wende zum Guten. Denn mit zwei Treffern avancierte der gebürtige Dortmunder beim 4:2-Sieg von 96 an der Bremer Brücke zum Matchwinner.

"Joker" bringt in Osnabrück die Wende

"Ich habe die letzten Wochen, glaube ich, gut trainiert. Dass ich mich belohnen konnte, ist natürlich umso schöner. Aber ich freue mich viel mehr darüber, dass wir hier drei Punkte mitgenommen haben", sagte Ducksch.

Der Stürmer war in der 58. Minute beim Stand von 1:2 aus 96-Sicht gemeinsam mit Hendrik Weydandt eingewechselt worden. Sofort war der Angreifer hernach auf Betriebstemperatur und zeigte eine Körpersprache, die er in seiner bisherigen Zeit bei den Niedersachsen oft hatte vermissen lassen. Ein verwandelter Strafstoß zum Ausgleich sowie das Tor zur 3:2-Führung waren für den 26-Jährigen der Lohn eines sehr engagierten Auftritts. Plötzlich ist Ducksch für seinen Trainer Kenan Kocak, der ihm stets die Tür offengehalten hat ("Wenn er sich aufdrängt, wird er auch spielen") wieder eine Startelf-Option. Denn John Guidetti und Cedric Teuchert, die gegen den VfL zunächst das Angriffsduo bildeten, konnten gegen die Osnabrücker nicht überzeugen. Am Mittwoch im Duell mit dem Karlsruher SC (18.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) könnte der 26-Jährige erstmals seit dem 1. Februar wieder in der Anfangsformation stehen.

Geht Ducksch im Tausch mit Dursun zu Darmstadt?

Kurzfristig hat Ducksch bei Kocak also wieder eine Perspektive. Wie es aber nach dem Saisonende für ihn bei den "Roten" weitergehen wird, ist völlig offen. Denn bereits seit Wochen hält sich hartnäckig das Gerücht, dass 96 den früheren St.-Pauli-Stürmer gerne zum Teil eines Deals mit dem Ligarivalen Darmstadt 98 machen würde. Demnach planen die Niedersachsen, "Lilien"-Toptorjäger Serdar Dursun zu verpflichten und Ducksch im Tausch an die Hessen abzugeben. Ein keinesfalls gänzlich unrealistisches Szenario, schließlich übernimmt Markus Anfang zur kommenden Saison das Traineramt bei Darmstadt. Und unter dem 45-Jährigen hatte Ducksch bei Holstein Kiel in der Saison 2017/2018 seine bis dato persönlich erfolgreichste Zeit im Profifußball.

Ob sich dieses laut Medienberichten von den 96-Verantwortlichen favorisierte Geschäft aber realisieren lässt, bleibt abzuwarten. Schließlich hat Dursun, der von 2010 bis 2011 für Hannovers U23 stürmte, mit elf Saisontreffern auch andere Clubs auf sich aufmerksam gemacht. Zum anderen könnte Darmstadt das dem Vernehmen nach recht hohe Gehalt von Ducksch abschrecken.

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Sport aktuell | 23.05.2020 | 16:25 Uhr

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