Kiel untermauert mit Sieg in Düsseldorf Aufstiegsambitionen
Holstein Kiel hat am 20. Zweitliga-Spieltag mit einem 2:0 (1:0)-Sieg bei Fortuna Düsseldorf den dritten Tabellenplatz verteidigt. Die Schleswig-Holsteiner bleiben auswärts als einziges Team aus den drei deutschen Profiligen ungeschlagen.
Wie abgeklärt sich die KSV im Duell mit dem bis dahin daheim unbesiegten Bundesliga-Absteiger präsentierte, war schon beeindruckend. "Ich glaube, man hat gesehen, dass wir Freude an dem Spiel entwickelt haben. Und aus meiner Sicht haben wir verdient gewonnen", sagte Holstein-Kapitän Hauke Wahl. Der gebürtige Hamburger jagt nun mit den Kielern den Hamburger SV. Der Rückstand der "Störche" auf den Klassenprimus, der am Freitag 3:3 in Aue gespielt hatte, beträgt lediglich noch zwei Zähler.
Zäher Beginn von beiden Mannschaften
Beide Teams agierten am Montagabend auf dem schneefreien Rasen der Düsseldorfer Multifunktionshalle, deren Dach seit Sonnabend geschlossen war, im ersten Abschnitt getreu dem Motto: "Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften". Die Priorisierung auf das Verhindern von Gegentoren führte zu einer gähnend langweiligen Auseinandersetzung zweier Bundesliga-ambitionierter Konkurrenten, die doch schon häufig genug bewiesen haben, auch für Offensiv-Spektakel stehen zu können. In Hälfte eins war davon wenig bis gar nichts zu sehen.
Düsseldorfs Danso und die Sache mit dem Murmeltier
Aber es gab sehr zur Freude der Kieler ja noch Kevin Danso. 35 Minuten lang war der Innenverteidiger positiv durch abgeklärtes Zweikampfverhalten und seine weiten Einwürfe aufgefallen, die den Verdacht nährten, dass der 22-Jährige in seiner Freizeit möglicherweise einer technischen Disziplin in der Leichtathletik nachgeht. Dem Kugelstoßen oder Diskuswurf beispielsweise. Dann aber machte sich die Leihgabe des FC Augsburg verdächtig, früher einmal in Holstein-Bettwäsche geschlafen zu haben. Denn wie bereits im Hinrunden-Duell (2:1) verursachte der Österreicher einen Strafstoß. Er brachte KSV-Stürmer Janni Serra mit einem kleinen Tritt in die Wade zu Fall. Sah ungeschickt aus. Und war es auch.
Wie seinerzeit an der Förde schnappte sich Alexander Mühling den Ball und überwand Keeper Florian Kastenmeier (36.) - die 1:0-Pausenführung. "Das Tor fällt so ein bisschen wie aus dem Nichts", sagte Mühling.
Kieler Blitztor nach der Halbzeit
Erst den Gegner ein wenig durch vornehme Zurückhaltung einlullen - und dann bei der erstbesten Gelegenheit eiskalt zuschlagen - Kiel hatte es in Durchgang eins ziemlich clever gespielt. Wie ein Spitzenteam eben. Und unnötig spannend machen es die besten Mannschaften der Liga ebenfalls nur selten. So auch die KSV an diesem Abend nicht. 120 Sekunden waren nach dem Wiederanpfiff absolviert, als der auffällige Fabian Reese den noch auffälligeren Jae-sung Lee in Szene setzte und der Südkoreaner Keeper Kastenmeier im zweiten Versuch zum 2:0 überwand.
Keeper Gelios verhindert Anschlusstreffer
Der Fortunen-Schlussmann war an diesem Abend wahrlich nicht mit Fortuna im Bunde. Dass der 23-Jährige sein Handwerk aber ganz vorzüglich versteht, stellte er in der 73. Minute unter Beweis, als er einen Kopfball von Serra aus der Nahdistanz mit einem beeindruckenden Reflex abwehrte. Kastenmeier hatte damit Kiels Keeper Ioannis Gelios im Wettkampf um die spektakulärste Parade des Spiels geschlagen. Der "Störche"-Schlussmann hatte zuvor gegen Kenan Karaman mit einem Ausfallschritt den Anschlusstreffer verhindert (69.). Viel mehr bekam der 28-Jährige nicht zu tun.
Ein klares Indiz für die tolle Defensivarbeit der Schleswig-Holsteiner, die mit nur 19 Gegentreffern die beste Zweitliga-Abwehr stellen. Und wie schon eingangs gesagt (und von Trainer-Legende Jupp Heynckes geklaut): "Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften"...