Holstein Kiel mit knapper Niederlage in Bochum
Holstein Kiel hat das Topspiel der zweiten Fußball-Bundesliga verloren. Beim Tabellenführer VfL Bochum gab es am Sonnabend eine 1:2 (0:1)-Niederlage.
In ihrer ersten Partie nach fast einem Monat Unterbrechung wegen Corona-Quarantäne und Länderspielpause wachten die Kieler erst spät auf, brachten aber nach 0:2-Rückstand in ihrer Schlussoffensive lediglich den Anschlusstreffer zustande. In der Tabelle rangieren die Schleswig-Holsteiner dennoch aussichtsreich auf Platz vier. Der Rückstand auf Rang zwei beträgt bei zwei Spielen weniger nur vier Punkte. Bereits am Dienstag (18.30 Uhr) geht das Kieler Mammutprogramm (acht Partien binnen 28 Tagen) weiter: Die "Störche" gastieren beim 1. FC Heidenheim.
"Ich möchte die Quarantäne-Zeit nicht als Ausrede nutzen", sagte Holstein-Kapitän Hauke Wahl dem NDR. "Fakt ist, dass wir lange gebraucht haben, um ins Spiel zu kommen. Wir haben die erste Hälfte verpennt."
Bochumer Dauerdruck - Zoller trifft
Lag es an der langen Pause, dass sich Kiel in der Anfangsphase von den Bochumern fast überrollen ließ? Die Mannschaft von Trainer Ole Werner kam kaum in die Zweikämpfe und geriet nach Ballverlusten sofort unter Druck. Bereits in der vierten Minute landete der Ball im Holstein-Netz, doch Schütze Simon Zoller hatte im Abseits gestanden. Zwei Minuten später machte der Bochumer Angreifer aber alles richtig: Robert Zuljs Steilpass legte Milos Pantovic quer und Zoller schob zur Führung für die Gastgeber ein (6.). Kurz darauf beinahe das 2:0, aber Zulj stocherte freistehend aus elf Metern am Ball vorbei (8.).
Kieler Offensive weitgehend harmlos
Kiel brauchte lange, um sich in die Partie hineinzukämpfen. Die "Störche" blieben dabei aber bis auf zwei Ausnahmen in der Offensive harmlos. Jae-sung Lee bekam nach einem Freistoß von Alexander Mühling keinen Druck auf den Ball, sodass Bochums Manuel Riemann sicher zupacken konnte (22.). Auch in der 39. Minute war der VfL-Keeper zur Stelle, als er Fabian Reeses Schuss aus spitzem Winkel abwehrte.
Insgesamt gefährlicher waren die Gastgeber: Einen Distanzschuss von Maxim Leitsch ließ Ioannis Gelios nach vorne abklatschen, Wahl klärte in höchster Not zur Ecke (30.). Kurz darauf parierte Kiels Keeper gegen Pantovic (34.), der wenig später selbst abschloss, anstatt den freistehenden Zoller zu bedienen (42.). Über einen 0:2-Pausenstand hätten sich die Schleswig-Holsteiner nicht beschweren dürfen.
Zoller schnürt den Doppelpack
Im zweiten Durchgang stand die KSV-Defensive deutlich besser, allerdings gelang den Gästen offensiv weiterhin nur sehr wenig. Die Partie plätscherte entsprechend ereignislos dahin. Werner reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte Joshua Mees und Finn Porath (59.). Doch ehe die beiden frischen Kräfte Einfluss aufs Spiel nehmen konnten, kassierte Kiel den zweiten Gegentreffer. Simon Lorenz ließ sich am eigenen Strafraum den Ball abluchsen, nach einem Doppelpass mit Zulj vollendete Zoller zum 2:0 für die Gastgeber (60.).
Mühling verkürzt
Kiel steckte aber nicht auf. Lee fehlten nur wenige Zentimeter zum Anschlusstreffer (66.), Mühlings Versuch wurde geklärt (70.), Mees verzog aus spitzem Winkel (73.). Was aus dem Spiel heraus nicht gelang, klappte dann per Strafstoß: Nach Handspiel von Leitsch verwandelte Mühling den fälligen Elfmeter zum 1:2 (80.). Es folgte eine Sturm- und Drangphase der Gäste: Mees schoss knapp am Pfosten vorbei (82.), einen Freistoß von Jonas Meffert entschärfte Riemann (89.). In der Nachspielzeit rutschte der eingewechselte Benjamin Girth knapp am Ball vorbei - so blieb es bei der Kieler Niederlage. "Nach der ersten Halbzeit konnten wir froh sein, dass wir nur 0:1 hinten liegen. In der zweiten Halbzeit war es von uns ein gutes Spiel, da hatten wir uns eigentlich einen Punkt verdient", resümierte Wahl.