Holstein Kiel holt den ersten Bundesligapunkt
Holstein Kiel hat den ersten Zähler in der Fußball-Bundesliga auf seinem Konto. Der Aufsteiger aus Schleswig-Holstein holte am Sonnabend im Gastspiel beim zuvor ebenfalls punktlosen VfL Bochum dank eines späten Treffers noch ein 2:2 (1:2).
Shuto Machino erzielte in der 89. Minute mit seinem zweiten Saisontreffer den letztlich verdienten Ausgleich für die "Störche", die im Kellerduell die spielerisch bessere Mannschaft waren. Benedikt Pichler hatte die KSV nach einer Viertelstunde in Führung gebracht, Matus Bero und Lukas Daschner jedoch die Partie für die Hausherren noch vor der Pause gedreht. Im zweiten Durchgang schien das Team von Trainer Marcel Rapp in dessem 100. Pflichtspiel jedoch für seinen Chancenwucher büßen zu müssen, ehe Machino traf.
"Das ist ein guter Punkt für uns, aber es war definitiv mehr drin heute", haderte Kiels Kapitän Lewis Holtby ein wenig nach dem Spiel. "Wir haben mutig nach vorne gespielt und bis auf die Szene in der Nachspielzeit nichts zugelassen." Am Sonntag in einer Woche (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) haben die "Störche" Eintracht Frankfurt zu Gast im Holstein-Stadion, dann soll wieder etwas Zählbares herauskommen, so Holtby: "Das heute lechzt nach mehr."
KSV dominiert, Pichler trifft
Im Vergleich zum 1:6-Debakel gegen den FC Bayern veränderte KSV-Coach Marcel Rapp sein Team auf vier Positionen: Abwehrmann Max Geschwill, die Mittelfeldspieler Tymoteusz Puchacz und Armin Gigovic sowie Offensivakteur Andu Yobel Kelati rutschten in die Startelf.
Kelati rechtfertigte das Vertrauen schnell: Mit einem langen Pass hebelte er die Bochumer Abseitsfalle aus, Pichler umkurvte VfL-Torhüter Patrick Drewes und schob zum 1:0 für die Schleswig-Holsteiner ein (15.). Der Treffer war die logische Folge der KSV-Dominanz in der Anfangsphase, in der die Gastgeber überhaupt nicht ins Spiel fanden und sich gegen die schnell kombinierenden Kieler oft nur mit Fouls zu helfen wussten.
Bochum dreht die Partie
Bochums Trainer Peter Zeidler reagierte direkt, nahm Abwehrspieler Erhan Masovic vom Feld und brachte in Anthony Losilla einen offensiven Mittelfeldmann. Fortan lief es besser bei den Hausherren: Myron Boadu behauptete sich auf der linken Seite mit etwas Glück im Dribbling, seinen Pass verwertete Bero zum 1:1 (23.).
Zwölf Minuten später setzte Boadu im Strafraum stark nach, bediente Maximilian Wittek, dessen Ableger Daschner zum 2:1 nutzte (35.). Beinahe wäre den Kielern kurz vor der Pause noch der Ausgleich gelungen, doch Kelatis Schuss rauschte knapp über die Latte (45.+2).
Machino erlöst Kiel
Neun Minuten nach Wiederbeginn war es erneut Kelati, der den Ausgleich auf dem Fuß hatte, diesmal traf er den Ball nicht richtig, der links am Tor vorbeiging (54.). Kiel war nun spielerisch wieder ähnlich dominant wie zu Beginn der Partie, drängte auf das 2:2. Gigovic war der nächste, der scheiterte: Zentral aus elf Metern drosch er über das Gehäuse (61.).
Rapp brachte in Fiete Arp und Steven Skrzybski frische Offensivkräfte (63.). Doch zunächst vergab Bochum durch Moritz Broschinski das 3:1 - KSV-Keeper Timon Weiner parierte stark (68.). Den Gästen lief die Zeit davon, mit zunehmender Spieldauer schien auch die Kraft zu schwinden. Gute Abschlüsse gab es kaum noch. Aber der Ausgleich gelang dennoch: Skrybskis Hereingabe drückte Machino zum 2:2 über die Linie.
Der Treffer hatte sich angesichts der unermüdlichen Angriffsbemühungen angedeutet. Beinahe wäre Kiel dennoch als Verlierer vom Platz gegangen, aber Mats Pannewigs Kopfball klatschte nur an den Pfosten (90.+1). So blieb es bei der gerechten Punkteteilung.