Hansa Rostock will heute bei Arminia Bielefeld den Knoten lösen

Stand: 10.02.2023 14:33 Uhr

Fußball-Zweitligist FC Hansa Rostock ist trotz guter Auftritte mit zwei 0:2-Niederlagen in die Rückrunde gestartet. Das größte Manko der Mecklenburger, die heute Abend bei Arminia Bielefeld antreten, bleibt die Chancenverwertung.

Gerade einmal 17 Treffer schlagen für Hansa nach 19 Saisonspielen zu Buche. Lediglich die Ausbeute des Tabellen-16. 1. FC Nürnberg (16 Tore) ist noch schlechter. Dass die Rostocker trotzdem nicht auf einem Abstiegsplatz stehen, ist bemerkenswert und liegt an ihrer im Vergleich zu den anderen Kellerkindern guten Abwehrarbeit. Zudem hütet in Markus Kolke einer der besten Zweitliga-Keeper das Gehäuse der Hanseaten.

"Krake" Kolke findet deutliche Worte

Doch der Mann mit dem Spitznamen "Krake" ist es so langsam leid, immer wieder bester Mann seiner Farben zu sein. "Ich würde lieber scheiße spielen und gewinnen", sagte der Hansa-Kapitän nach der 0:2-Niederlage gegen den Hamburger SV dem NDR. Gegen den Aufstiegsanwärter hatte der 32-Jährige ein "Eiertor" (Kolke) zum 0:1 kassiert und anschließend machtlos mitansehen müssen, wie sich seine Mannschaftskollegen vergeblich um den Ausgleich bemühten.

"Im Moment kriegen wir die Kugel nicht über die Torlinie des Gegners. Wir müssen den Knoten durch ein Sch...-Tor irgendwie lösen", forderte Kolke vor der Partie heute in Bielefeld (18.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de).

Hansa droht bei Pleite weiter abzurutschen

Nach den Duellen mit den Top-Teams vom 1. FC Heidenheim und dem HSV, in denen für Hansa jeweils ein Punktgewinn möglich gewesen wäre, wartet nun auf das Team von Coach Patrick Glöckner in der Arminia ein Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt, gegen den dringend etwas Zählbares herausspringen muss. Denn bei einer Niederlage ziehen die Ostwestfalen in der Tabelle an Rostock vorbei - und der Druck auf die Mecklenburger, die ohne die beiden gesperrten Verteidiger Damian Roßbach und Kevin Schumacher auskommen müssen, würde weiter wachsen.

Ein Szenario, das Glöckner vor Augen hat, ihn aber (noch) nicht beunruhigt. Der 46-Jährige ist überzeugt davon, dass seine Mannschaft auf dem richtigen Weg ist. "Ungeduld kommt erst, wenn man nicht konkurrenzfähig ist", sagte der Coach. Das sei beileibe nicht der Fall. "Wenn wir die Leistung der letzten Spiele bestätigen können, mit etwas mehr Glück im Abschluss, ziehen wir die Ergebnisse auf unsere Seite", glaubt der 46-Jährige. Sein Erfolgsrezept: "Hinten kompromisslos und mit Klarheit spielen, vorne Kaltschnäuzigkeit: Das brauchen wir."

Vorjahres-Torjäger Verhoek im Dauerpech

Glöckner hofft wie sein Kapitän Kolke darauf, dass ein Erfolgserlebnis - sprich ein Tor - den Knoten lösen wird. "Wenn wir punchen können, müssen wir auch den Punch setzen", sagte der Übungsleiter und forderte damit mehr Konzentration beim Torabschluss ein. Seine Worte richteten sich nicht nur, aber auch im Speziellen an John Verhoek. Denn der Niederländer, in der vergangenen Serie mit 17 Treffern noch maßgeblich mitverantwortlich für den Klassenerhalt, scheint das Toreschießen verlernt zu haben.

Nur am fünften Spieltag gegen den FC St. Pauli (2:0) traf der 33-Jährige ins Schwarze. Seitdem herrscht bei ihm die große Torflaute. "Letztes Jahr habe ich alle Bälle reingemacht, dieses Jahr klappt es halt nicht", seufzte er nach dem Duell mit dem HSV. Eine vergebene Großchance beim Stand von 0:0 sowie ein Abseitstreffer im zweiten Abschnitt, als die Gäste mit 1:0 führten, schlugen am Ende im Nordduell für ihn zu Buche. Es hätte also alles auch anders laufen können für Verhoek und den FC Hansa.

"Wir dürfen den Kopf nicht verlieren"

"Wir müssen wieder Tore machen. Das ist viel zu dünn", sagte der Niederländer. Zugleich warnte der Routinier davor, nun in Panik zu verfallen: "Wir dürfen nicht den Kopf verlieren. Wir haben gerade erst den 20. Spieltag." Wohl wahr. Doch bei gerade einmal sechs errungenen Siegen aus 19 Begegnungen muss eben auch nüchtern festgestellt werden, dass Rostock mit dem besten Kader seit dem Aufstieg 2021 derzeit lediglich im Soll ist.

Die Hoffnungen der Vereinsverantwortlichen vor Beginn der Serie, diesmal keine Zittersaison erleben zu müssen, haben sich bis dato nicht erfüllt. Dabei hatte es anfangs noch genau danach ausgesehen. Nach fünf Spieltagen hatten drei Siege auf dem Konto gestanden. Was damals aber bereits auffiel, war die magere Ausbeute von fünf Treffern. Ein Problem, mit dem die Mecklenburger bis heute zu kämpfen haben.

Mögliche Aufstellungen:

Arminia Bielefeld: Fraisl - Ramos, Andrade, Oszipka - Klünter, Lepinjica, Vasiliadis, Bello - Lasme, Okugawa - Serra
Hansa Rostock: Kolke - Malone, van Drongelen, Ananou - Neidhart, Rhein, Fröde, Lucoqui - Pröger, Ingelsson - Verhoek

Weitere Informationen
Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 10.02.2023 | 19:30 Uhr

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