Hansa Rostock unterliegt Karlsruhe: "Haben uns ergeben"
Die Zweitliga-Fußballer des FC Hansa Rostock haben den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen. Das 0:2 (0:2) gegen den Karlsruher SC war bereits die fünfte Niederlage in den vergangenen sechs Partien für die abstiegsbedrohten Mecklenburger.
Und die Leistung des Teams von Coach Patrick Glöckner am Sonntagnachmittag gibt wenig Anlass zur Hoffnung, dass sich die Hanseaten rasch aus dem Tabellenkeller befreien könnten. Rostock agierte über weite Strecken der Partie ideenlos und war im Angriff erneut harmlos. Zudem erwischte Damian Roßbach gegen seinen Ex-Club einen rabenschwarzen Tag.
Der Verteidiger verursachte den Elfmeter, der zur Karlsruher 1:0-Führung durch Marvin Wanitzek führte (16.). Beim zweiten KSC-Tor half der 30-Jährige ebenfalls kräftig mit, als er einen Schuss von Paul Nebel ins eigene Gehäuse abfälschte (25.).
Kolke: "Müssen froh sein, nur 0:2 verloren zu haben"
"Ohne Tore können wir keine Spiele gewinnen. Und wenn wir dazu noch hinten nicht so sattelfest stehen, verlieren wir die Spiele. Irgendwie fehlen mir die Worte, dass wir uns nach dem 0:1 so ergeben haben. Ich glaube, Karlsruhe kann zur Halbzeit auch 5:0 führen. Im Endeffekt müssen wir noch froh sein, dass es nur 2:0 ausgegangen ist", sagte Keeper Markus Kolke dem NDR.
Angreifer Kai Pröger ergänzte nicht minder ernüchtert: "So kannst du kein Spiel bestreiten. Wir wurden heute völlig zurecht ausgepfiffen."
Elfmeter bringt Hansa aus dem Tritt
Dabei hatte die Glöckner-Mannschaft schwungvoll begonnen und durch Ridge Munsy (3.) und Pröger (11.) zwei Torabschlüsse in der Anfangsphase. Angstschweiß trieben diese dann doch recht harmlosen Schüsse den Karlsruhern zwar nicht auf die Stirn. Aber Hansa hatte immerhin zwei kleine Ausrufezeichen gesetzt. So konnte es weitergehen. Tat es aber nicht. Denn kurz darauf zeigte Schiedsrichter Tom Bauer (Neuhofen) nach einem Laufduell von Roßbach mit Mikkel Kaufmann auf den Elfmeterpunkt. Wanitzek lief an und ließ Keeper Markus Kolke mit einem platzierten Schuss keine Abwehrchance.
Kolke verhindert höheren Rückstand
Von diesem Schock erholte sich das Glöckner-Team bis zur Halbzeit nicht mehr. Im Vorwärtsgang blieben die Hanseaten fortan weitgehend harmlos. Und hinten hatten die Hausherren immer weniger Zugriff auf die Karlsruher Kreativabteilung. Bestes Beispiel dafür war die Entstehung des 0:2, als Hansa den Ball nicht geklärt bekam, dieser zu Nebel gelangte, dessen Schuss Unglücksrabe Roßbach ins eigene Tor abfälschte.
Anschließend standen die Norddeutschen völlig neben sich und hatten es Kolke zu verdanken, dass sie zur Pause nur mit zwei Treffern in Rückstand lagen.
Rostock im Glück: Kaufmann-Tor zählt nicht
Das gemeinsam mit dem 1. FC Nürnberg torungefährlichste Team im Bundesliga-Unterhaus musste im zweiten Abschnitt also eine Aufholjagd starten, um die 13. Saisonniederlage noch abzuwenden. Es stürmte nach dem Seitenwechsel vorerst aber nur der KSC. Als Kaufmann Kolke ein drittes Mal an diesem sonnigen Nachmittag bezwang, schien die Entscheidung gefallen (61.).
Aber Referee Bauer verwehrte dem Treffer des Dänen nach Sichtung der Bewegtbilder zurecht die Anerkennung, da Passgeber Fabian Schleusener knapp im Abseits gestanden hatte.
Lee sorgt für etwas Gefahr
Es dauerte bis zur 69. Minute, ehe auch Rostock zu seiner ersten Möglichkeit in Hälfte zwei kam: Der eingewechselte Dong-gyeong Lee prüfte Keeper Marius Gersbeck mit einem satten Linksschuss. Der Südkoreaner war ein belebendes Element für das Hansa-Spiel und strahlte zumindest hin und wieder etwas Gefahr aus.
Von einem Punktgewinn waren die insgesamt erschreckend harmlosen Rostocker dennoch weit entfernt.