Hansa Rostock feiert ersten Saisonsieg - Spielunterbrechung wegen Pyrotechnik
Der Bann ist gebrochen: Die Fußballer von Hansa Rostock haben in der 3. Liga ihren ersten Saisonsieg gefeiert. Die Norddeutschen besiegten am Dienstagabend die SpVgg Unterhaching mit 4:1 (2:1) und hätten dabei noch höher gewinnen können.
Hansa-Trainer Bernd Hollerbach bewies dabei ein goldenen Händchen bei seinen Startelf-Änderungen. Gegenüber dem überraschenden 1:1 in Dresden begann Neuzugang Sigurd Haugen statt Nils Fröling, im linken Mittelfeld bekam Felix Ruschke den Vorzug vor Kevin Schumacher. Beide glänzten gegen die Münchner Vorstädter als Torschützen.
"Wir waren heute sehr effektiv und haben die Dinger reingemacht", sagte Trainer Hollerbach nach dem Spiel dem NDR. "Es freut mich für die Mannschaft, dass sie sich belohnt hat."
Phasenweise begeisternder Offensivfußball
Vor rund 20.000 Zuschauern waren die Gastgeber die überlegene Mannschaft, zeigten phasenweise begeisternden Offensivfußball und hätten noch mehr Tore erzielen können. Am Sonntag (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) gastiert Hansa beim FC Ingolstadt.
Hansa-Fans zünden Pyrotechnik: Spiel minutenlang unterbrochen
Doch so richtig loslegen konnten die beiden Neuen zunächst nicht - ebensowenig die übrigen Akteure auf dem Rasen. Keine drei Minuten nach dem Anpfiff unterbrach Schiedsrichter Martin Speckner die Partie, weil aufgrund von Pyrotechnik seitens des Rostocker Anhangs Rauch und Nebel keine Sicht mehr ermöglichten. Erst nach gut zehn Minuten ging es weiter.
Hansa: Erst Leer-, dann Sturmlauf
Was danach auf dem Rasen geboten wurde, war zunächst wenig erhellend aus Hansa-Sicht. Die Gäste aus Unterhaching waren das bessere Team, ließen Ball und Gegner laufen und hatten mit einem Pfostentreffer durch Julian Kügel Pech (19.).
Aber urplötzlich drehten die Hausherren auf: Ryan Naderi verpasste noch eine Hereingabe von Haugen hauchdünn (24.). Wenig später erbebte dann aber das Ostseestadion: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Adrien Lebeau in den Fünfmeterraum, wo Ruschke mit dem Kopf zur Stelle war - 1:0 (28.). Sieben Minuten später entschied sich Marco Schuster gegen eine Flanke, sondern drosch den Ball rotzfrech aus spitzem Winkel zum 2:0 ins Netz. Naderi hatte sogar das 3:0 auf dem Fuß, sein Distanzschuss strich aber über das Tor (38.).
Bitter aus Sicht der Gastgeber: Mitten hinein in die Drangphase kam Unterhaching zum Anschlusstreffer: Lenn Jastremski versenkte eine Kopfballverlängerung ebenfalls per Kopf zum 1:2. Auf der Gegenseite vergab Damian Roßbach das mögliche 3:1, als er aus kurzer Distanz an Unterhaching Torhüter Konstantin Heide scheiterte (45.+5).
Haugen und Fröling lassen Rostock jubeln
In Durchgang zwei stürmte erneut nur Hansa, hatte aber auch Glück, das Skarlatidis' Distanzschuss über das Tor von Uphoff strich (63.). Dafür sorgte aber Haugen für kollektive Begeisterung unter den Rostocker Anhängern: Erst traf er nach Hereingabe von Nico Neidhart per Flugkopfball zum 3:1 (66.), unmittelbar darauf zum vermeintlichen 4:1: Doch der Treffer zählte nicht, weil sich der Norweger zu robust gegen seinen Gegenspieler Manuel Stiefler durchgesetzt hatte (67.).
Unter anderem wegen einer längeren Verletzungsunterbrechung gab es sieben Minuten Nachspielzeit im Ostseestadion, doch Hansa ließ nichts mehr anbrennen und brachte den ersten Dreier der Saison nicht nur souverän und verdient über die Zeit, sondern zeigte sich weiter torhungrig. Lebeau hatte das vierte Tor auf dem Fuß, scheiterte aber frei vor Heide (79.). Auch Cedric Harenbrock brachte den Ball nicht im Tor unter (90.+6), dafür traf dann Fröling zum Endstand (90.+7).