Hannover 96 verliert verrücktes Spiel in Paderborn
Fußball-Zweitligist Hannover 96 ist auch nach dem dritten Spieltag weiterhin sieglos. Die "Roten" mussten sich am Sonnabend in einer interessanten Partie beim SC Paderborn mit 2:4 (2:1) geschlagen geben.
Dabei war für die Mannschaft des neuen Trainers Stefan Leitl mehr drin. Mindestens ein Remis, aber angesichts der zweimaligen Führung auch durchaus ein Dreier. So aber ist für Hannover 96 der Saisonstart nun ziemlich verpatzt. "Wir haben nach drei Spielen zu wenig Punkte", bilanzierte Torwart Ron-Robert Zieler.
Mit einem Zähler stehen die Niedersachsen in der Tabelle unten drin. Hinzu kommen noch die Turbulenzen im Club: Dieser steht vor einer juristischen Auseinandersetzung mit dem abberufenen Geschäftsführer Martin Kind. "Ich weiß nicht, ob man die aktuelle Situation rund um den Verein mit der Mannschaft vergleichen kann. Wenn wir hier auf dem Platz stehen hat das nix damit zu tun, was außen passiert", so der Kapitän der Niedersachsen.
96-Profi Nielsen nutzt kuriose Situation
Die 11.528 Zuschauer in der Paderborner Arena wurden vom Anpfiff weg von den beiden Teams bestens unterhalten. Es ging hin und her. Nach gutem Beginn der Gastgeber traf Hannovers Havard Nielsen aus dem Gewühl heraus mit einem Flachschuss den Pfosten (12.). Pech und Glück glichen sich für den 96-Zugang aber zügig aus. Als zwei Minuten später der weit aus seinem Gehäuse gekommene SCP-Keeper Jannik Huth mit Mitspieler Jasper van der Werff slapstickartig zusammenrasselte, war Nielsen der Nutznießer: Er lief entspannt noch einige Meter und schob dann zum 1:0 für Hannover ein (12.).
Paderborn machte es ebenfalls im zweiten Anlauf: Zunächst ein Kopfball von Marvin Pieringer an die Latte (23.), dann ein Geschenk der "Roten". Nachdem Ron Schallenberg die Kugel über den Scheitel gerutscht war, prallte diese von der Brust des Hannoveraners Luka Kranjc unglücklich zum 1:1 ins eigene Tor (28.).
Die Niedersachsen, die ihre Angriffe vorwiegend über die rechte Außenbahn vortrugen, reagierten aber stark. Ein Schuss von Derrick Köhn wurde so abgefälscht, dass der Ball an die Latte klatschte. Den Abpraller nutzte Cedric Teuchert zum 2:1 (37.). Mit der verdienten Führung für die Norddeutschen ging es auch in die Pause.
Hannover kassiert den Ausgleich...
Das Prinzip "gefährlich annähern und dann zuschlagen" setzte sich nach Wiederanpfiff fort. Julian Justvan köpfte den Ball an die Latte (50.), kurz darauf umkurvte der freigespielte Pieringer noch 96-Schlussmann Zieler und schob dann zum 2:2 ein (52.). Ein weiterer Treffer von Sirlord Conteh wurde von Schiedsrichter Robin Braun nach Ansicht der Szene auf dem Bildschirm zu Recht aberkannt: Der Paderborner hatte Sei Muroya zuvor umgestoßen (55.).
...und zwei weitere Treffer
Nur fünf Minuten später war die 3:2-Führung des SCP dann aber Realität: Zieler konnte einen Schuss seines Ex-Mitspielers Florent Muslija nicht festhalten, Schallenberg war zur Stelle - und schon lag 96 hinten. Die Rasanz auf dem Platz ließ danach etwas nach, die Teams waren zuvor ja auch ein sehr ordentliches Tempo gegangen. Glück hatten die Hannoveraner, als Dennis Srbeny mit seinem Schlenzer nur die Latte traf (84.). Der Knockout für die Gäste folgte aber wenig später: Nachdem Conteh den Ball schön mit dem Außenrist weitergeleitet hatte, schoss Felix Platte zum 4:2 ein (89.). Für Hannover hieß es: großer Aufwand, kein Lohn.
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