Hannover 96 gewinnt - Tut sich aber schwer
Hannover 96 hat seinen Negativlauf in der Zweiten Liga beendet. Die Niedersachsen setzten sich am Mittwochabend mit 3:1 (2:0) gegen Jahn Regensburg durch und kletterten in der Tabelle auf Rang zehn.
Es war der erste 96-Sieg nach zuvor vier Remis und vier Niederlagen. Allerdings dürfte die schwache Leistung im zweiten Durchgang die Diskussionen um Trainer Kenan Kocak und Sportdirektor Gerhard Zuber nicht gerade befrieden - zu vage waren die jüngsten "Bekenntnisse" von Clubchef Martin Kind zu seinen führenden Angestellten. Während die Regensburger weiter um den Klassenerhalt bangen müssen, dürfte Hannover mit dem Abstieg nun nichts mehr zu tun haben. Der Vorsprung auf Rang 16 beträgt zwölf Punkte. Am Sonntag (13.30 Uhr) gastieren die "Roten" beim SV Sandhausen.
Haraguchi sorgt für 96-Blitzstart
Im Gegensatz zum 3:4 in Bochum ließ Kocak seine Elf mit einer Doppelspitze agieren - Marvin Ducksch begann an der Seite von Hendrik Weydandt. Die Hereinnahme des Angreifers machte sich früh bezahlt: Ducksch ließ an der Strafraumkante für Genki Haraguchi abtropfen, und der Japaner traf mit einem satten Schuss aus 16 Metern zur schnellen Führung für die Gastgeber (1.). Wenig später ließ Ducksch seinen Gegenspieler Benedikt Gimber stehen und legte nach innen zu Weydandt. Der durfte, obwohl umringt von drei Gegenspielern, den Ball annehmen und zum 2:0 für Hannover vollstrecken (14.).
Die Niedersachsen kontrollierten in der Folge das Spielgeschehen, zeigten sich abgeklärt und passsicher. Regensburg verlor nahezu jeden Zweikampf und wurde in der Rückwärtsbewegung vor allem über die Außenbahnen immer wieder überrannt. Florent Muslija (28.), Dominik Kaiser (31.) und Ducksch (43.) hatten weitere gute Gelegenheiten für 96. Vor dem Hannoveraner Tor wurde es im ersten Durchgang nur ein einziges Mal gefährlich: Nach einem Eckball stieg Gimber am höchsten, doch Michael Esser parierte den wuchtigen Kopfball (36.).
Ducksch erlöst die wackelnden Hannoveraner
Nach Wiederanpfiff präsentierten sich die Regensburger wesentlich aggressiver und hatten schon in der 47. Minute eine Doppelchance: Den Abschluss von Andreas Albers faustete 96-Keeper Esser aus dem Strafraum, der Nachschuss von Max Besuschkow flog knapp am Tor vorbei. Und der Jahn blieb am Drücker: Besuschkows weite und hohe Flanke fand halblinks den völlig frei stehenden Albers - der tunnelte Esser zum 1:2 (57.). Dass Albers zuvor an der Mittellinie den Ball an die eng vor die Brust gehaltenen Hände geschossen bekam, war für den Video-Assistenten kein Grund, dem Treffer die Anerkennung zu verweigern.
Von Hannovers Souveränität aus der ersten Spielhälfte war nichts mehr zu sehen. Die Kocak-Elf zeigte sich defensiv wacklig, in der Offensive gelang kaum noch etwas. Stattdessen häuften sich die Ballverluste, Regensburg attackierte früh und erarbeitete sich Chance um Chance: Charalambos Makridis versuchte es mit einer Direktabnahme - über das Tor (63.). Auch Erik Wekesser verfehlte das 96-Gehäuse (73.), ebenso wie Makridis bei seiner zweiten Gelegenheit, als er aus spitzem Winkel vergab (76.).
Entscheidung kurz vor dem Ende
Doch statt den längst verdienten Ausgleich zu kassieren, erzielte Hannover das erlösende 3:1. Haraguchi zog im Mittelfeld davon, spielte einen Außenrist-Pass zu Ducksch, der 96-Stürmer umkurvte Regensburgs Keeper Alexander Meyer und schob ein (82.). Bezeichnend: Es war der erste Torschuss der Niedersachsen im zweiten Abschnitt. Kurz darauf hatten Haraguchi (82.) und Linton Maina (86.) weitere Möglichkeiten - ein 4:1 wäre allerdings dem Spielverlauf nicht gerecht geworden.