Hannover 96: Leitls Wiedersehen mit Fürth soll Freude machen
Nach den jüngsten beiden Siegen ist beim Fußball-Zweitligisten Hannover 96 der größte sportliche Druck erst einmal weg. Doch vor dem Duell mit seinem Ex-Club Greuther Fürth will 96-Coach Stefan Leitl nicht von Entspannung sprechen.
"Ich bin natürlich froh, dass wir die beiden Spiele gewonnen haben. Wir sind in einer Leistungsgesellschaft, das Ergebnis überstrahlt alles", sagte Leitl der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Er selbst müsse allerdings die Leistung der Mannschaft "losgelöst vom Ergebnis" einschätzen - so sei auch bei den Partien zuvor in Kaiserslautern (1:2), gegen St. Pauli (2:2) und in Paderborn (2:4) nicht alles schlecht gewesen: "Da war vieles gut, aber eben nicht gut genug."
Leitl: "Man sieht auf dem Platz, wo wir hinwollen"
Am Freitag mahnte der 44-Jährige deshalb weiter Geduld an, attestierte seiner Mannschaft aber insgesamt eine positive Entwicklung: "Ich finde, dass wir viele gute Schritte schon gegangen sind. Es geht ja auch um die Philosophie, die man mit einbringen möchte. Ich denke schon, dass man auf dem Platz sieht, wo wir hinwollen."
"Selbstvertrauen verstärkt sich über Siege. Dann kann man auch eine Entwicklung schneller vorantreiben." 96-Coach Stefan Leitl
Das Heimspiel heute (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) bietet nun eine große Chance: "Es wird wichtig sein, dass wir die Energie aus den letzten zwei Spielen mitnehmen. Wenn wir gewinnen sollten, sind wir erst mal in der oberen Tabellenhälfte mit dabei", erklärte der 96-Coach.
Neue Taktik und neue Talente
Entscheidend für die jüngsten beiden Erfolge waren Leitls taktische Umstellung vom 4-4-2 mit Raute auf ein 5-3-2 und das Vertrauen auf die 96-Talente: "Nicolo Tresoldi, Enzo Leopold, Maximilian Beier, und dann kommt auch noch der Antonio Foti - da glaubst du, das traut sich Leitl nie. Aber der hat Eier", freute sich 96-Clubikone Dieter Schatzschneider in der "Neuen Presse".
Leitl: "Wiedersehen wird emotional"
Nun kommt für Leitl das Wiedersehen mit der eigenen Vergangenheit. "Das wird sehr emotional", sagte der 96-Coach, der die Franken dreieinhalb Jahre trainiert hatte und mit ihnen in die Bundesliga aufstieg. Jedoch sind von der Mannschaft aktuell kaum noch Spieler im Fürther Kader: "Spätestens nach dem Abstieg aus der Bundesliga ist das Mannschaftsgebilde aus meiner Zeit fast gänzlich zerfallen, mit Branimir Hrgota und Julian Green sind nur noch zwei tragende Spieler aus dem Aufstiegsjahr dabei", so Leitl.
"Wir waren chancenlos in der Bundesliga", blickte der Trainer auf die bittere vergangene Saison zurück, die die "Kleeblätter" abgeschlagen als Tabellenletzter beendeten. Auch in der laufenden Zweitliga-Saison läuft es noch nicht: Fürth ist nach fünf Spieltagen noch sieglos - vielleicht ist der Krisenclub damit der richtige 96-Gegner, um den dritten Sieg in Serie zu feiern? Leitl warnte: "Wir bewerten Fürth nicht anhand der Ergebnisse, sondern anhand der Spielleistung - und die war häufig gut."
Mögliche Aufstellungen:
Hannover: Zieler - Neumann, Krajnc, Börner - Muorya, Köhn - Leopold, Kunze - Nielsen - Tresoldi, Beier
Fürth: Linde - Asta, Fobassam, Haddadi, Itter - Christiansen - Raschl, Green - Tillman - Ache, Hrgota
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