Hannover 96: Gedenken an Vater - Schaubs emotionaler Tor-Moment
Mit dem 3:1-Erfolg bei Arminia Bielefeld hat Hannover 96 den Klassenerhalt praktisch sicher. Aber nicht nur deshalb war es ein besonders emotionaler Sieg. Mittelfeldspieler Louis Schaub hatte nach seinem Tor in der zweiten Halbzeit Tränen in den Augen.
Denn auf den Tag genau 20 Jahre zuvor war sein Vater Fred Schaub, der früher ebenfalls für 96 spielte, bei einem Unfall in der Nähe von Fulda ums Leben gekommen. Der damals achtjährige Louis saß mit im Auto und überlebte mit Kopf- und Bein-Verletzungen. "Es ist natürlich ein emotionaler Tag. Ich glaube, ich brauche nicht zu sagen, für wen das Tor ist", sagte er nach dem Spiel.
Vater Schaub stieg mit Hannover auf
Fred Schaub spielte von 1983 bis 1986 für die Niedersachsen. In der Saison 1984/1985 trug er mit sieben Toren zum überraschenden Bundesliga-Aufstieg Hannovers bei. Noch bekannter wurde er durch sein entscheidendes Tor für Eintracht Frankfurt im UEFA-Cup-Final-Rückspiel 1980 gegen Borussia Mönchengladbach.
Die Vita seines Vaters war für Louis Schaub ein wichtiger Antrieb, im vergangenen Sommer nach Stationen bei Rapid Wien, dem 1. FC Köln, beim Hamburger SV und FC Luzern ausgerechnet zu Hannover 96 zu wechseln.
Sohn Louis mit Bestleistung gegen Bielefeld
"Ich habe die Chance bekommen, für den gleichen Club wie mein Vater zu spielen. Das war ein Grund, mich für Hannover zu entscheiden", sagte der 28-Jährige schon vor dieser Saison. In Bielefeld zeigte er sein bestes der bisherigen 20 Spiele für die Niedersachsen.
Das 1:0 durch Cedric Teuchert bereitete er in der 14. Minute vor. Das 3:1 kurz nach der Pause schoss der 29-malige österreichische Nationalspieler selbst (55.). Sein drittes Saisontor sorgte für einen ganz besonderen Gänsehaut-Moment: Beim Jubel an der Eckfahne versammelte sich die komplette Mannschaft, Louis Schaub schossen die Tränen in die Augen.