HSV in Magdeburg: Drei Ehemalige könnten zum Spielverderber werden
Im Gastspiel beim 1. FC Magdeburg trifft der HSV am Sonnabend (13 Uhr) auf drei Akteure mit Hamburger Vergangenheit. FCM-Trainer Christian Titz ist der bislang letzte HSV-Bundesligacoach, im Kader stehen zudem die ehemaligen HSV-Profis Moritz Kwarteng und Tatsuya Ito.
Und gerade diese beiden sorgten mit ihren Treffern am vergangenen Sonnabend für das 2:1 in Braunschweig und einer Welle der Euphorie in Magdeburg. Der Aufsteiger ist mit 35 Punkten voll auf Kurs Klassenerhalt.
Bei sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang und nur noch fünf ausstehenden Spielen dürfte für die Magdeburger eigentlich nichts mehr anbrennen. Zwar muss der FCM noch gegen die Top Drei der Liga ran, aber das Restprogramm im Abstiegskampf hält auch direkte Duelle der Konkurrenten bereit, die sich somit gegenseitig die Punkte wegnehmen.
Titz und Magdeburg - eine Erfolgsstory
Die starke Bilanz des 1. FC Magdeburg ist ein klarer Verdienst von Trainer Titz, der den einzigen DDR-Europapokalsieger in der Dritten Liga in höchster Abstiegsgefahr im Februar 2021 übernommen hatte. Mit einer zwischenzeitlichen Serie von elf ungeschlagenen Partien gelang der Klassenerhalt und ein Jahr später als Drittligameister sogar der Aufstieg in die Zweite Liga.
Eine solche Erfolgsspanne war Titz beim HSV nicht vergönnt: Als er bei den Hanseaten in der Bundesliga als Coach einsprang, stand der erste Abstieg des Clubs aus der Beletage mehr oder minder fest. Dennoch entfachte er in seinen acht Erstliga-Partien (vier Siege, ein Remis, drei Niederlagen) wieder eine positive Stimmung.
"Das ist ein Stachel, der bei Christian noch sehr tief sitzt." Titz' ehemaliger Co-Trainer Maik Göbbels im "Hamburger Abendblatt"
Der direkte Wiederaufstieg war das Ziel - doch schon nach zehn Spielen in der Zweiten Liga wurde Titz beurlaubt, obwohl der HSV nur einen Punkt Rückstand auf die Aufstiegsplätze hatte.
Gelingt Titz der zweite Sieg gegen seinen Ex-Club?
Nun tritt Titz zum zweiten Mal gegen den HSV an. Im vergangenen Oktober stellten seine Magdeburger dem großen Favoriten im Volksparkstadion ein Bein. Der HSV stürmte und ließ sich in der Defensive auskontern - 3:2 gewann der Aufsteiger, eine Genugtuung für Titz.
Gelingt ihm am Sonnabend erneut ein solcher Coup, dürfte der Klassenerhalt nahezu perfekt sein - und der HSV einen bitteren Rückschlag im Aufstiegsrennen kassieren. Helfen sollen dabei ausgerechnet zwei ehemalige Hamburger Profis.
Kwarteng: "Eine emotional besondere Partie"
Kwarteng ist beim FCM in Top-Form und hat bereits neun Saisontreffer auf dem Konto. Beim HSV lief er 69 Mal in der Regionalliga Nord für die Zweitvertretung auf. Als sein großer Förderer Horst Hrubesch gegen Ende der Saison 2020/2021 die Profis als Interimschef übernahm, kam Kwarteng sogar auf drei Zweitliga-Einsätze.
"Die Partie gegen den HSV ist emotional natürlich eine besondere Partie. Da geht es jetzt darum, klar zu sein und im Sinne der Mannschaft alles zu tun", sagte der 24-Jährige nach der Partie in Braunschweig.
Ito - Magdeburgs Joker und Favoritenschreck
Dass der FCM in der Lage ist, Favoriten zu ärgern, hat auch der Tabellenzweite Heidenheim erfahren müssen. In der Hinrunde kam das Team von der Ostalb in Magdeburg nicht über ein 1:1 hinaus. Dem Japaner Ito war damals sein erster Saisontreffer gelungen.
Inzwischen hat er vier auf dem Konto, allesamt erzielt als Einwechselspieler. So viele Treffer in einer Spielzeit waren ihm bislang nicht gelungen. Beim HSV, wohin er 2015 als 18-Jähriger gewechselt war, blieb Ito in 37 Profispielen torlos. Nun sollte sein Ex-Verein gewarnt sein.