Frust bei Braunschweigs Hasan Kurucay (vorne) nach dem 0:1 gegen Magdeburg. © IMAGO / Susanne Hübner

Dämpfer für Eintracht Braunschweig: 1:2 gegen 1. FC Magdeburg

Stand: 22.04.2023 22:23 Uhr

Das Zwischenhoch von Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig ist beendet. Die Niedersachsen, die zuletzt viermal in Folge unbesiegt geblieben waren, verloren am Samstagabend ihr Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg mit 1:2 (0:1).

von Johannes Freytag

Moritz Kwarteng und Tatsuya Ito schossen im Duell der beiden Aufsteiger die Treffer für die Gäste aus Sachen-Anhalt, Anthony Ujah konnte für die Eintracht nur verkürzen. Zu mehr reichte es nicht, weil die Blau-Gelben insgesamt zu einfallslos agierten. Auf der Gegenseite ließen die spielstärkeren Magdeburger weitere Torgelegenheiten aus. "Das tut schon sehr weh", resümierte Braunschweigs Keeper Ron-Thorben Hoffmann die Niederlage.

Trotz des verpassten Befreiungsschlages haben die "Löwen" bei vier Zählern Vorsprung auf den Relegationsrang weiter gute Aussichten auf den Klassenerhalt - auch, weil das Restprogramm unter anderem drei Duelle mit den direkten Konkurrenten parat hält: Die Braunschweiger haben Heimspiele gegen Sandhausen (18.) und Regensburg (17.) und gastieren am letzten Spieltag in Rostock (16.). "Wir haben noch alles in eigener Hand", gab sich Mittelfeldmann Jannis Nikolaou kämpferisch und optimistisch.

Kommenden Freitag (18:30 Uhr, im NDR Livecenter) steht aber erst einmal das Gastspiel beim sechstplatzierten SC Paderborn an.

Magdeburg ist besser und trifft

Im ausverkauften Eintracht-Stadion herrschte eine Fußballstimmung, wie sie sein sollte. Im Gegensatz zum Niedersachsenderby oder zum Hamburger Stadtduell war an diesem Samstagabend kaum Polizei vonnöten: Die Fanfreundschaft beider Clubs hat schon Jahrzehnte Bestand. Die Anhänger pilgerten trotz der sportlichen Brisanz der Partie gemeinsam ins Stadion, eine strikte Trennung der Fanlager gab es nicht. Auch keine Pyrotechnik oder beleidigende Banner - sondern nur anfeuernde, begeisternde Gesänge.

Magdeburg fand besser ins Spiel hinein. Nach einem Freistoß von Baris Atik verpasste Jamie Lawrence knapp das mögliche 1:0 (5.). Während der FCM Ball und Gegner laufen ließ, brachte die Eintracht kaum einen geordneten Aufbau zustande. Folgerichtig gingen die Gäste in Führung: Nach schönem Pass von Kai Brünker lief Kwarteng auf Hoffmann zu, schlug noch einen Haken und tunnelte den Braunschweiger Keeper (22.).

Braunschweig kaum gefährlich

Die Hausherren versuchten es meist mit hohen, langen Bällen - kamen aber so gut wie gar nicht zu Abschlüssen. Ein Schlenzer von Manuel Wintzheimer, der am Tor vorbei ging, war lange die einzige gute Gelegenheit der Blau-Gelben im ersten Durchgang (13.). Erst kurz vor der Pause wurde Braunschweig etwas druckvoller: Mehr als ein Schuss von Nikolaou, den Magdeburgs Dominik Reimann wegfaustete, sprang aber nicht heraus (43.).

Joker Ito sticht für den FCM

Keine 30 Sekunden nach Wiederanpfiff drängte Atik ungestört in den BTSV-Strafraum, sein Querpass aus spitzem Winkel fand aber keinen Abnehmer (46.). Die Eintracht agierte nun aber nicht mehr so passiv wie in Hälfte eins und drängte auf den Ausgleich. Ujah hatte ihn auf dem Fuß, doch Herbert Bockhorn klärte den Seitfallzieher des Nigerianers auf der Torlinie (58.).

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Braunschweigs Coach Michael Schiele reagierte nach einer Stunde mit einem Doppelwechsel und brachte Immanuel Pherai (Comeback nach Nasenbeinbruch) und Fabio Kaufmann. Doch auch Magdeburgs Trainer Christian Titz nahm personelle Veränderungen vor - und hatte dabei das bessere Händchen: Eineinhalb Minuten nachdem er das Feld betreten hatte, erzielte Ito mit einem Traumtor aus 18 Metern in den Winkel das 2:0 für die Gäste (63.).

Ujah bringt den BTSV wieder ran

Aber eine Vorentscheidung war das nicht, denn keine fünf Minuten später verkürzte Ujah nach Hereingabe von Maurice Multhaup auf 1:2 (69.). Nun wurde es eine wilde Partie: Die Blau-Gelben warfen alles nach vorne, Magdeburg vergab nach Kontern zwei Riesenmöglichkeiten durch Silas Gnaka, der knapp vorbeischoss (70.) und Leon Bell-Bell, der nur den Pfosten traf (74.).

Pherai versuchte, Magdeburgs Reimann mit einem Heber zu überraschen, doch der Keeper machte sich ganz lang und fing den Ball (80.). Auch in der sechsminütigen Nachspielzeit sorgten die Blau-Gelben nicht mehr für Torgefahr - so jubelten am Ende nur die knapp 2.500 Gäste-Fans im Stadion.

29.Spieltag, 22.04.2023 20:30 Uhr

Braunschweig

1

Magdeburg

2

Tore:

  • 0:1 Kwarteng (22.)
  • 0:2 Tat. Ito (62.)
  • 1:2 Ujah (69.)

Braunschweig: R.-T. Hoffmann - Behrendt (61. F. Kaufmann), Kurucay, Benkovic, Kijewski (90. Bonga) - Krauße (84. Henning), Nikolaou - Multhaup, Wintzheimer (84. J. H. Marx), Lauberbach (61. Pherai) - Ujah
Magdeburg: Reimann - Bockhorn, Lawrence, Heber, Bell Bell - Elfadli, Gnaka - Kwarteng (61. Bittroff) - Ceka (85. Ullmann), Brünker (61. Tat. Ito), Atik (90.+1 Dzogovic)
Zuschauer: 23325

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 22.04.2023 | 23:03 Uhr

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