Jonas Meffert vom HSV © Witters Foto: Tim Groothuis

HSV empfängt Köln zum Auftakt: Bei Meffert "kribbelt es extrem"

Stand: 16.01.2025 16:56 Uhr

Am Samstagabend empfängt der HSV den 1. FC Köln zum Zweitliga-Topspiel. Die Hamburger wollen gegen den Tabellenführer den Schwung des Kantersiegs gegen Fürth vor Weihnachten mitnehmen. Vor allem aber wollen sie in der Rückrunde mehr Konstanz in ihre Leistungen bringen, um den Bundesliga-Aufstieg zu schaffen.

von Tobias Knaack

Für Jonas Meffert ist klar, worauf es in der Rückrunde ankommt. "Konstanz halte ich für extrem wichtig", sagte der Mittelfeldstratege unter der Woche auf der Homepage des HSV. "Jeder muss so konstant wie möglich seine Leistung abrufen", fordert der 30-Jährige vor dem Spiel am Samstagabend (20.30 Uhr, im NDR Livecenter) gegen den 1. FC Köln, den größten Club seiner Geburtsstadt.

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"Wir haben so viele gute Spieler, dass jeder auch mal auf der Bank sitzen wird, und gerade dann ist wichtig, weiter zu 100 Prozent Gas zu geben und seine Chance zu nutzen, sobald sie wieder kommt. In den letzten Wochen war dieses Mindset gegeben." Auch und gerade beim 5:0-Sieg über Greuther Fürth kurz vor Weihnachten. Mit Blick auf die Rückrunde - und vor allem das große Ziel: den Bundesliga-Aufstieg - sei es "wichtig, dass wir es schaffen, uns dies über einen langen Zeitraum zu bewahren".

Der "unaufsteigbare" Meffert will die Geschichte umschreiben

Meffert, seit 2021 beim HSV, weiß, wovon er spricht. Gefühlt ist er ein "Unaufsteigbarer". Dreimal schon hat er die Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs mit den Hamburgern verpasst - zweimal davon in der Relegation. Und auch bei seinem Club davor, Holstein Kiel, war ihm ein Aufstieg nicht vergönnt. Nach Platz drei in der Spielzeit 2020/2021 folgte der K.o. in den Relegationsspielen. Für den gebürtigen Kölner besonders bitter: gegen den FC.

Am Sonnabend nun will Meffert gemeinsam mit dem Team anfangen, seine persönliche und die Geschichte seines Clubs umzuschreiben. Die Voraussetzungen dafür seien gut, findet er. "Wir haben ein sehr gutes, positives Gefühl." Das gründet darauf, "dass wir ein sehr gutes Trainingslager hatten" und auch in den Testspielen gegen Drittligist Alemannia Aachen (2:0) und den rumänischen Erstigisten FCSB Bukarest (1:2) "die Leistungen gestimmt haben".

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Mehr Wettkämpfe im HSV-Training

In der Vorbereitung habe die Mannschaft "viel an der Defensivarbeit gefeilt, vor allem am Pressingverhalten in verschiedenen Phasen". Unter Neu-Chefcoach Merlin Polzin habe man "häufiger im Elf-gegen-elf" trainiert - "und es gibt vermehrt Wettkämpfe im Training". Polzin sagte dazu: "Wir wollen das Niveau nach oben treiben, wollen den Konkurrenzkampf befeuern." Mit dem Ziel, "dass ich schwere Entscheidungen fällen darf".

Das beispielsweise auch im Angriff, wo es aus Mefferts Sicht darum geht, "freier, kreativer und mit noch mehr Spaß am Fußballspielen an die Sache heranzugehen".

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Stürmer Selke wohl fit für den FC

Ein schnelles, kreatives und effizientes Offensivspiel wird gegen den FC, der mit dem Selbstvertrauen von drei Siegen in Serie in die Hansestadt reist, vonnöten sein. Hoffnung macht, dass in Stürmer Davie Selke der bislang treffsicherste Hamburger (zehn Liga-Tore) gegen seinen Ex-Club vermutlich mit an Bord sein wird. Der 29-Jährige sei "im Training so heiß gewesen, dass er einige Buden gemacht habe", sagte Polzin mit einem Augenzwinkern.

Meffert hat von Leart Paqarada, seinem Kumpel aus gemeinsamen Leverkusener Jugend-Zeiten (und ehemaligen St.-Pauli-Kapitän), gehört, "dass der FC sein Hauptaugenmerk auf die Defensivarbeit gelegt hat und darauf auch die komplette Trainingswoche ausgelegt ist. Und vorn haben sie die Qualität, um immer ein Tor zu schießen." Nur drei Gegentore aus den vergangenen sieben Ligaspielen - Torverhältnis 10:3 - dokumentieren den Kölner Ansatz.

Nach dem 2:1-Sieg seines HSV zu Saisonbeginn in der Domstadt wittert Meffert zudem "Racheglüste" des FC: "Jeder Kölner will das wieder gutmachen."

"Man muss weitermachen und das Glück erzwingen oder auf seine Seite ziehen. Das ist unser Auftrag." HSV-Spieler Jonas Meffert

Mit Blick auf die Partie, aber auch die gesamte Rückrunde, hält der Routinier vor allem die mentale Resilienz für wichtig, um die gewünschte und geforderte Konstanz zu erreichen. "Wir werden nicht 17 Spiele gewinnen, sondern auch mal unentschieden spielen oder eine Partie nicht so dominieren und gewinnen, wie es vielleicht erwartet wird", sagte er.

Dann werde es "ganz, ganz wichtig, dass wir als Mannschaft zusammenstehen und uns nicht verändern, sondern an unserem Ding festhalten und es konsequent weitermachen". Man müsse "weitermachen und das Glück erzwingen oder auf seine Seite ziehen. Das ist unser Auftrag."

Denn, so Meffert, "es liegt zu 99 Prozent an einem selbst". Das wird am Sonnabend gegen den FC so sein. Und in der gesamten Rückrunde, soll es im siebten Anlauf mit dem Aufstieg klappen. Der 30-Jährige will loslegen: "Es kribbelt extrem."

Mögliche Aufstellungen:

Hamburger SV: Heuer Fernandes - Mikelbrencis, Hadzikadunic, Schonlau, Muheim - Meffert - Karabec, Richter - Sahiti, Selke, Dompé
1. FC Köln: Schwäbe - Hübers, Martel, Heintz - Gazibegovic, Ljubicic, Huseinbasic, Pacarada - Kainz - Lemperle, Maina

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 19.01.2025 | 22:50 Uhr

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