FC St. Pauli schlägt sich in Magdeburg selbst und verpasst Rekord
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat nach zuvor 25 Liga-Partien in Folge ohne Niederlage den Platz wieder als Verlierer verlassen müssen. Die Hamburger verloren beim 1. FC Magdeburg mit 0:1 (0:0) und verpassten einen historischen Rekord.
26 Spiele in Folge ungeschlagen - das war zuvor noch keinem Team in der eingleisigen 2. Liga gelungen. Dass der Rekord nicht fiel, lag am Sonnabend an St. Pauli selbst. Ein Fehler im Aufbauspiel von Torwart Nikola Vasilj kostete die Braun-Weißen an diesem Nachmittag die Bestmarke - und einen Punkt, der verdient gewesen wäre. Baris Atik traf stattdessen zum Sieg für Magdeburg und sorgte für die erste Saisonniederlage der Norddeutschen. So versäumte es der Tabellenführer, den Vorsprung auf den zweitplatzierten HSV, der am Freitag gegen Hannover verloren hatte, noch weiter auszubauen.
"Die Serie war uns egal. Die Niederlage tut einfach weh." St. Paulis Hauke Wahl
"Es war unnötig, weil wir einfach nicht gut gespielt haben", sagte Hauke Wahl nach der Partie dem NDR. Zudem nahm er Schlussmann Vasilj in Schutz: "Niko macht über Monate einen unfassbaren Job, hat so viele Bälle gehalten, ist im Spielaufbau extrem wichtig. Solche Dinge passieren einfach, Fußball ist ein Fehlersport. Und heute haben wir einen Fehler zu viel gemacht."
Eggestein vergibt freistehend
Dabei ging es gut los für die Gäste: Johannes Eggestein vergab in der fünfte Minute freistehend die erste und auch gößte Torchance der Braun-Weißen im ersten Durchgang. Auf der Gegenseite scheiterte Magdeburgs Herbert Bockhorn mit einem Flachschuss an Vasilj (13.). Luca Schuler schoss zudem in der 25. Minute knapp über das Gehäuse der Gäste.
Viel mehr passierte allerdings nicht, obwohl die Gastgeber den Norddeutschen viel Platz anboten. Doch die St. Paulianer fanden nicht in ihr gewohntes Kombinationsspiel und leisteten sich im Mittelfeld zu viele Ungenauigkeiten. Mit zunehmender Spielzeit wurde der FCM sicherer und hielt die Hamburger vom eigenen Tor fern. Es entwickelte sich bis zur Pause eine ausgeglichene Partie, der die Torchancen fehlten.
St. Pauli besser im Spiel, aber ohne Zielwasser
Die zweite Häfte begann wie die erste: Mit einer Chance für die Norddeutschen. Diesmal war es Marcel Hartel, dessen Kopfball allerdings leichte Beute für Magdeburgs Schlussmann Dominik Reimann war (50.). Fünf Minuten später verzog Oladapo Afolayan eine Direktabnahme im Sechzehner (55.).
St. Pauli war nun deutlich besser im Spiel, doch zweikampfstarke Magdeburger machten ihnen in der Offensive weiterhin das Leben schwer. Der eingewechselte und vom Asien Cup zurückgekehrte Connor Metcalfe belebte das Spiel der Gäste zusätzlich. Mit zwei Abschlüssen (63., 67.) hatte er die Führung der Braun-Weißen auf dem Fuß.
Vasilj schenkt Magdeburg den Siegtreffer
Doch in der 71. Minute jubelten die Hausherren, weil St. Pauli Geschenke verteilte: Vasiljs Pass auf Karol Mets geriet zu kurz, Xavier Amaechi fing ihn ab und bediente Atik, der zum 1:0 einschob. Es war an diesem Nachmittag nicht der erste Schnitzer des Bosniers, der bereits 14 Minuten zuvor die Magdeburger mit einem Fehler im Aufbauspiel zur Führung einlud. Nun jubelten die Fans des 1. FCM - und die Gäste liefen dem Rückstand hinterher.
Die große Schlussoffensive der Kiezkicker blieb allerdings aus. St. Pauli wirkte platt und konnte an diesem Nachmittag nicht mehr zusetzen, es blieb beim am Ende glücklichen Erfolg für den Europokalsieger von 1974. Für St. Pauli geht es in der kommenden Woche zum Training ins spanische Mallorca, ehe als nächste Aufgabe Eintracht Braunschweig in der Liga wartet, das Karlsruhe mit 2:0 besiegte.