Die Brüder Joshua (l.) und Morgan Guilavogui © IMAGO / Karina Hessland / Nordphoto

Ex-Wolfsburger Guilavogui: "Ich bin für meinen kleinen Bruder"

Stand: 26.10.2024 00:29 Uhr

Im Nordduell der Fußball-Bundesliga empfängt der heimschwache FC St. Pauli heute den kriselnden VfL Wolfsburg. Während die Niedersachsen auf Kapitän Maximilian Arnold verzichten müssen, drückt ein Ex-"Wolf" den Hamburgern die Daumen.

von Martin Schneider und Inka Blumensaat

Neun Jahre, von 2014 bis 2023, trug Josuha Guilavogui das Trikot der Wolfsburger, war zwischenzeitlich ihr Kapitän. Heute spielt der mittlerweile 34 Jahre alte Mittefeldspieler für den englischen Zweitligisten Leeds United. Das Bundesliga-Gastspiel seines Ex-Clubs am Hamburger Millerntor (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) wird er jedoch mit einem besonderen Blick verfolgen - sein Bruder Morgan spielt schließlich für die Braun-Weißen. "Ich liebe den VfL, aber Sonnabend werde ich für meinen kleinen Bruder sein", sagte Guilavogui vor der Partie dem NDR. "Danach kann der VfL gerne zehn Spiele am Stück gewinnen", schob er beschwichtigend hinterher.

"Ich liebe den VfL, aber Sonnabend werde ich für meinen kleinen Bruder sein." Josuha Guilavogui

Morgan wartet bei St. Pauli noch auf den Durchbruch

So richtig angekommen wirkt Bruder Morgan, der im Sommer auf Leihbasis vom RC Lens kam, bei den Hansestädtern noch nicht. "Ich habe gejubelt, als er das Tor gegen Dortmund geschossen hat, aber leider im Abseits war. Als Stürmer braucht er Assists und Tore", sagte Josuha über den jüngsten Auftritt seines Bruders. Der dürfte, auch aufgrund der schweren Verletzung von Elias Saad, gegen den VfL wieder von Beginn an spielen. "Wir haben noch nicht den besten Morgan gesehen, aber das wird bald kommen", gab sich sein Bruder zuversichtlich.

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Offensiven Schwung könnte der Bundesliga-Aufsteiger, vor allem vor heimischer Kulisse, dringend brauchen. St. Pauli hat in sieben Partien bisher nur fünf Tore erzielt - der schlechteste Wert der Liga. Und alle diese Tore fielen zudem auswärts, auf "Song 2" der britischen Band "Blur" warteten die knapp 27.000 Fans der Hamburger am Millerntor bisher vergeblich. "Du hast jetzt im Vergleich zur zweiten Liga weniger Zeit und weniger Raum", beschrieb Trainer Alexander Blessin die Anpassungsprobleme für die Angreifer in der für sie neuen Liga. "Und damit umzugehen, ist dann halt noch mal ein Level höher. Das ist ganz klar."

Wolfsburg hinkt Ansprüchen hinterher - mal wieder

Die Braun-Weißen treffen auf einen kriselnden VfL. Sieben Zähler aus den bisherigen Partien, satte 16 Gegentore und Rang 13 sind zu wenig für die Ansprüche am Mittellandkanal.

In den letzten fünf Spielen gelang den Niedersachsen mit dem Erfolg in Bochum nur ein Sieg, nach der jüngsten Heimpleite gegen Werder Bremen gab es von Trainer Ralph Hasenhüttl deftige Worte: "Es waren schon mehrere Spieler, die ich mir geschnappt habe und mit denen ich reden wollte", sagte der Trainer am Donnerstag. "Wir lieben das Spektakel ja alle. Das ist das Schöne am Fußball. Aber für einen Trainer ist es nicht ganz so nett, wenn man nicht in der Lage ist, auch mal ein Ergebnis zu verwalten", fügte der Österreicher hinzu.

Die Profis von St. Pauli bejubeln ein Tor. © picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner-Pressefoto/Frank Zeising
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Arnold nicht so schwer verletzt wie gedacht

Verzichten müssen die "Wölfe" bei der Wiedergutmachung auf Kapitän Maximilian Arnold. Bei seiner verletzungsbedingten Auswechslung gegen Werder hatte der 30-Jährige wegen vermeintlichen Zeitspiels die Gelbe Karte gesehen, seine fünfte. "Das ist natürlich bitter, aber die kommt sowieso irgendwann", sagte Trainer Hasenhüttl. Zudem gab der Coach bezüglich Arnold Entwarnung: Der VfL-Kapitän habe zwar "extreme Rückenschmerzen gehabt, aber es ging ihm zwei Tage später schon viel besser", sagte Hasenhüttl.

Eine Rippenprellung wie zunächst angenommen habe sich demnach nicht bestätigt. Im Pokalspiel gegen Borussia Dortmund am Dienstag (20.45 Uhr, im NDR Livencenter) dürfte Arnold wieder eine Option sein.

Majer und Nmecha mögliche Optionen für den VfL

Erst einmal keine ist dagegen der Belgier Aster Vranckx, der schon am Sonntag wegen einer "erheblichen Muskelverletzung" gefehlt hatte. "Das wird noch dauern", sagte Hasenhüttl. Dagegen befinden sich Lovro Majer und Lukas Nmecha wieder im Training und könnten aufgrund der vielen Ausfälle auch gegen St. Pauli schon wieder "eine Option" für den Kader sein.

Bei den Hamburgern wird der jüngst verpflichtete Ersatz-Keeper Eric Oelschlägel das erste Mal im Kader stehen. Er hofft, wie seine Mitspieler, auf den ersten Bundesliga-Sieg am Millerntor nach 13 Jahren. "St. Pauli braucht einen Heimsieg, um Vertrauen zu tanken", sagte Josuha Guilavogui dem NDR. Und hatte dabei eine konkrete Handlungsanweisung für Morgan parat: "Ich hoffe, dass mein Bruder trifft und sie drei Punkte einfahren."

Mögliche Aufstellungen:

St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas, Irvine, Wagner, Treu - Afolayan, Eggestein, Guilavogui
Wolfsburg: Grabara - Vavro, Bornauw, Koulierakis - Baku, Özcan, Gerhardt, Kaminski - Wind - Tiago Tomas, Amoura

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: -

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 24.10.2024 | 18:30 Uhr

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