Erste Viertelstunde verschlafen: Hannover 96 verliert beim KSC
Hannover 96 hat beim Karlsruher SC verloren und verpasst damit die Chance, sich den Klassenerhalt auch rechnerisch zu sichern. Beim 1:2 wurde 96-Innenverteidiger Julian Börner in der ersten Viertelstunde zum Pechvogel der Partie.
Vom Selbstvertrauen nach zwei Siegen in Folge war bei den Niedersachsen in der Anfangsphase des 31. Spieltages so gar nichts zu merken. Im Gegenteil: In der ersten Viertelstunde kassierte Hannover die beiden Gegentore, wirkte wie gelähmt. "Heute hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die, die weniger Fehler gemacht hat", ärgerte sich 96-Coach Stefan Leitl: "Deshalb tut die Niederlage weh. Wir hätten was mitnehmen müssen."
In der Tabelle übernahm der Karlsruher SC den achten Platz vor Hannover, das mit zwei Punkten Abstand auf Rang neun fiel.
Gleich in der vierten Minute sorgten die Hausherren für das 1:0. Zwar wurde dem Karlsruher Mikkel Kaufmann offiziell das Tor zugesprochen, doch seine Hereingabe von rechts wurde erst durch Börner unfreiwillig ins Tor gelenkt.
Unglücksrabe: Innenverteidiger Julian Börner
Während Hannover 96 in Schockstarre verfiel, visierte der KSC das zweite Tor an. Und nur drei Minuten später trafen die Gastgeber erneut. Allerdings entschied Schiedsrichter Patrick Alt nach Videobeweis auf Abseits. Karlsruhe ließ sich davon nicht beirren und setzte die Gäste weiter unter Druck.
In der elften Minute sah erneut Innenverteidiger Börner unglücklich aus. Im Aufbau suchte er vergebens einen Mitspieler, lieferte stattdessen den Ball direkt bei Karlsruhes Paul Nebel ab, der auf Fabian Schleusener durchsteckte. Der Stürmer ließ 96-Torhüter Ron Robert Zieler keine Chance und verwandelte souverän ins rechte Eck.
Kurioser Anschlusstreffer durch Schaub
Nach dem 0:2 berappelte sich die Leitl-Elf jedoch. So war der Anschlusstreffer kurz vor Ende der ersten Hälfte (43.) durchaus verdient, wenn auch kurios: Der Versuch des Badeners Marcel Franke, im Zweikampf mit Hannovers Louis Schaub den Ball zu klären, scheiterte mit übler Konsequenz: Der Schuss prallte an Schaub ab, überflog KSC-Torwart Marius Gersbeck im hohen Bogen und landete im Tor.
Die zweite Hälfte gestaltete sich ausgeglichen, es gab kaum nennenswerte Torchancen auf beiden Seiten. Vor gut 21.000 Zuschauern versuchte Hannover immer wieder gegen die nun tiefer stehenden Gastgeber anzulaufen, aber ohne dabei wirklich gefährlich zu werden. So blieben auch drei Ecken der Niedersachsen in Folge in der Schlussphase ohne Erfolg. Der KSC verfiel unterdessen in Passivität, brachte den Vorsprung aber über die Zeit.