Eintracht Braunschweig: Fertigmachen zur nächsten Fahrt!
Eintracht Braunschweig hat sein großes Ziel Klassenerhalt am letzten Spieltag erreicht. Sportdirektor Peter Vollmann sprach im NDR Sportclub von einer wilden Achterbahnfahrt. Und er sagte auch, was jetzt getan werden müsse.
So eine Achterbahnfahrt ist schon ein sehr besonderes Erlebnis. Dem langsamen, ruckelnden Aufstieg des Wagens folgt, oben angekommen, die rasante Schussfahrt hinunter, meist gleich mit langen Kurven und mächtig viel Anpressdruck.
Es ist ein wildes Auf und Ab mit Momenten der Airtime, der gefühlten Schwerelosigkeit, wie sie in Analogie zu einer langen Fußballsaison nach Derbysiegen wie etwa gegen Hannover 96 entsteht. Und letztlich erreicht man, meist ruckartig, das Ziel - mit einem Lächeln im Gesicht.
Ob Peter Vollmann, der 65 Jahre alte Sportdirektor von Eintracht Braunschweig, nun ein Achterbahn-Junkie ist, ist nicht überliefert. Ganz unbekannt scheinen ihm solche Fahrten aber nicht zu sein. Bei seinem Besuch im NDR Sportclub wählte er zumindest diese Metapher, um die erste Saison der "Löwen" nach ihrem Aufstieg in die Zweite Liga zu beschreiben. "Es war eine Achterbahnfahrt von links nach rechts, und keiner konnte sagen, wie es ausgeht. Auch das Spiel in Rostock war eine Achterbahnfahrt", sagte Vollmann.
Und da ist durchaus etwas dran. Auf den 0:1-Rückstand antworteten die Niedersachsen mit dem 1:1 (69.) durch Immanuel Pherai, um schließlich in der dritten Minute der Nachspielzeit das 1:2 des Rostockers Pascal Breier zum Endstand hinnehmen zu müssen. Da aber gleichzeitig der Konkurrent Arminia Bielefeld mit 0:4 beim 1. FC Magdeburg verloren hatte, war aus Sicht der Braunschweiger letztlich alles gut ausgegangen. Einmal in den Sitz zurückfallen lassen, durchpusten, glücklich sein!
"Wir müssen die Mannschaft verstärken." Eintracht-Sportdirektor Peter Vollmann
Um dann aber, so brachte es Vollmann zum Ausdruck, auszusteigen und sich wieder neu anzustellen für die kommende Achterbahnfahrt in der Zweiten Liga. Dieses Mal aber mit mehr Routine und kühnen Mitfahrern, die schon einige Eintragungen im Coaster-Counter haben. "Es muss jetzt alles noch einmal auf den Prüfstand. Wir müssen die Mannschaft verstärken. Sie muss besser werden als sie es diesmal war, um im nächsten Jahr sicherer in der Klasse bleiben zu können."
Keine Zweifel an Eintracht-Coach Schiele
Den Platz in der ersten Reihe des blau-gelben BTSV-Coasters wird aller Voraussicht erneut Trainer Michael Schiele einnehmen. Anders als alle anderen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt hat die Eintracht ihren Trainer im Laufe der vergangenen Saison nicht gewechselt. Und dafür habe es auch keinen Grund gegeben, sagte Vollmann.
"Der Trainer hatte alle Hebel in der Hand." Peter Vollmann
"Wir haben natürlich immer mal geguckt, wie es zwischen Trainer und Mannschaft funktioniert, und das ist ja auch unsere Aufgabe. Wir haben aber letztlich nicht den Eindruck gehabt, dass da irgendwo eine Distanz entstanden ist, sondern dass der Trainer nach wie vor alle Hebel in der Hand hat und dass die Mannschaft gut trainiert. Und das ist immer ein wichtiges Merkmal", sagte Vollmann.
Nun folgt erst einmal die verdiente Duchschnaufphase für Trainer und Team, bevor sich im Juli die Zugangsgitter für die nächste Fahrt in der Zweitliga-Achterbahn öffnen werden. Es könnte wieder ziemlich wild und rasant werden, aber eines ist auch klar: Sie macht einfach viel mehr Spaß als die kleinere Drittligabahn.