Hansa Rostock lässt gegen Stuttgart II zwei Punkte liegen
Hansa Rostock ist mit einem 1:1 (1:0) gegen Aufsteiger VfB Stuttgart II in die Drittliga-Saison gestartet. Die Mecklenburger hatten das Spiel lange im Griff, vergaßen aber, auf das zweite Tor zu spielen.
Die Fans in der Arena hatten vor der Partie mit einer riesigen Choreo noch einmal an die große Tradition von Hansa erinnert. Anlässlich des 70. Geburtstags des Ostseestadions hatten die Rostocker zuletzt schon zum Jubiläumsspiel gegen Lazio Rom geladen.
Spätestens die 70. Minute der Partie gegen den VfB Stuttgart II führte jedoch allen 23.000 Schauenden die harte Drittliga-Realität vor Augen. Da gab die Mannschaft von Neu-Trainer Bernd Hollerbach eine womöglich zu sicher geglaubte 1:0-Führung aus der Hand. Und auch wenn diese bis dahin verdient gewesen war, wäre kurz vor dem Ende um ein Haar sogar noch der zweite Gegentreffer gefallen.
Hansa gibt Gas und kommt sofort zu Chancen
Schon zu Beginn des Spiels waren die Hansa-Profis zunächst in der Zuschauerrolle gewesen. Oder anders ausgedrückt: Das Hollerbach-Team mit gleich sechs Neuen in der Startformation ließ den euphorisierten Aufsteiger erst mal machen. Und defensiv stand die Mannschaft auch gut. Die neue Nummer eins, der Ex-Freiburger Benjamin Uphoff, bekam nichts zu tun.
Und es dauerte nicht lange, da schalteten die Hanseaten selbst in den Vorwärtsgang. Mit ein paar schnellen Pässen beschleunigten sie das Spiel, über links war Kevin Schumacher durch - und seine Hereingabe spitzelte Youngster Tim Krohn an die Latte (9.). Nur vier Minuten später war Adrien Lebeau frei vor dem VfB-Tor, scheiterte aber an Keeper Dennis Seimen.
Gerade die beiden Stürmer machten in der ersten Hälfte viel Spaß. Einerseits der Neuzugang aus Frankreich, andererseits der 18-Jährige aus dem eigenen Nachwuchs.
Lebeau lässt das Ostseestadion erbeben
Insgesamt gelang es den Hausherren aber nicht oft genug, Fahrt aufzunehmen. Zu selten wurde der Weg über die Außenbahnen gesucht. Zu viele Bälle gingen im Mittelfeld-Klein-Klein verloren. Um ein Haar hätte sich das in der 23. Minute gerächt, als die Gäste einmal schnell umschalten konnten. Aber Stuttgarts Leonhard Münst nahm erst seinem besser postierten Mitspieler den Ball vom Fuß und vergab die Großchance dann auch noch kläglich (23.).
Wenn bei Hansa etwas ging, dann aber über die linke Seite. Krohn wurde in der 29. Minute auf dem Weg in den Strafraum von Kaden Amaniampong noch fair abgegrätscht. Kurz darauf kreuzte Lebeau geschickt vor Jarzinho Malanga, der griff dem Rostocker an die Schulter und dieser ging zu Boden - Elfmeter. Und der Gefoulte verwandelte sicher. Die 1:0-Führung (36.) war auf jeden Fall verdient.
Rostock kommt nach Ausgleich nicht mehr zurück
Mit einem schönen Lebeau-Schlenzer (48.), der knapp am Kreuzeck vorbeiflog, wäre Hansa um ein Haar der perfekte Start in die zweite Hälfte gelungen. Doch in der Folge versuchten die Hausherren viel zu selten, mit Nachdruck auf das zweite Tor zu spielen. Und je länger es nur 1:0 stand, desto mehr waren es die Gäste, die immer wieder Nadelstiche setzten.
Die Stuttgarter legten sich nun ihrerseits auf die rechte Seite fest, wo sie ein ums andere Mal an Nico Neidhart vorbeikamen. So auch in der 70. Minute: Malanga bediente Benjamin Boakye und der ließ Uphoff keine Chance (70.).
Hansa musste schleunigst die Passivität abschütteln - Joker Louis Köster verpasste aber die Chance, frei vor Seimen die schnelle Antwort zu geben (77.). Auch Lebeau scheiterte am jungen VfB-Keeper (90.+1). Kurz zuvor hätte aber schon ein Fehler von Christian Kinsombi um ein Haar das Spielgeschehen auf den Kopf gestellt. Er "rettete" den Ball vor der Seitenauslinie - und ermöglichte so den Stuttgarter Konter. Am Ende war es aber Kinsombi selbst, der zumindest das 1:1 mit einem Kopfball auf der eigenen Torlinie rettete (87.).