DFB-Team: Wück muss auf Hendrich verzichten - Neuerungen im Angriff
Der neue Bundestrainer Christian Wück hat am Dienstag seinen 23-köpfigen Kader für die beiden Länderspiele in England am 25. Oktober (20.30 Uhr, live im Ersten) und drei Tage später in Duisburg (18.10 Uhr) gegen Australien bekannt gegeben. Zwei Neulinge sind dabei.
In der Innenverteidigung fehlt die Wolfsburgerin Kathrin Hendrich. Im Angriff könnte Giovanna Hoffmann von RB Leipzig zum Debüt kommen, ihre Teamkollegin Vanessa Fudalla, zweitbeste Torschützin der Bundesliga, wurde nicht nominiert. Wie Hoffmann ist Frankfurts Lisanne Gräwe erstmals dabei.
"Giovanna Hoffmann erfüllt unser Positionsprofil einer Mittelstürmerin nahezu zu 100 Prozent", erklärte Wück. "Wir sind gespannt, ob sie die in der Frauen-Bundesliga gezeigten Leistungen auch international auf hohem Niveau abrufen kann." Gräwe habe ebenfalls "mit guten Leistungen und hoher Spielzeit im Verein auf sich aufmerksam gemacht".
"Ich freue mich sehr darauf, dass es nun endlich losgeht." Bundestrainer Christian Wück
Wück muss auf langjährige Stützen verzichten
Wegen der Rücktritte von Kapitänin Alexandra Popp, die für das zweite Länderspiel gegen Australien als 24. Spielerin in den Kader rückt und in ihrer Heimatstadt Duisburg ihre 145. und letzte Partie für Deutschland bestreiten wird, Abwehrchefin Marina Hegering und Torhüterin Merle Frohms muss Wück künftig auf langjährige Säulen des Teams verzichten. Dazu kommt nun der Ausfall von Hendrich. Die Verteidigerin des VfL Wolfsburg möchte zwar Nationalspielerin bleiben, für die kommenden beiden Länderspiele steht sie aber nicht zur Verfügung.
Da mit Bibiane Schulze Solano (Kreuzbandriss) eine weitere Innenverteidigerin verletzt ausfällt, dürfte dem Bundestrainer die Abwehr die meisten Sorgen bereiten.
Die einzelnen Mannschaftsteile im Check:
Bayern-Torhüterin Grohs nominiert
Ann-Katrin Berger ist nach ihren starken Leistungen als Nummer 1 gesetzt, ebenso dabei ist wie erwartet Stina Johannes von Eintracht Frankfurt. Das Torhüterinnen-Trio komplettiert Mala Grohs vom FC Bayern. Grohs war 2022 bereits für die DFB-Auswahl nominiert, hat aber noch kein Länderspiel bestritten. Kein Platz im Kader ist somit für die ehemalige deutsche Nummer 1 Almuth Schult, die aktuell bei Kansas City Current in den USA starke Leistungen zeigt.
Abwehr mit Kleinherne
In der Abwehr besetzen die designierte neue Kapitänin Giulia Gwinn vom FC Bayern und Sarai Linder (VfL Wolfsburg) die Außenpositionen, Alternativen dazu sind Felicitas Rauch (North Carolina Courage und Pia-Sophie Wolter (Eintracht Frankfurt).
Schwieriger gestaltet sich die Besetzung der Innenverteidigung. Frankfurts Sara Doorsoun reist mit der Erfahrung von 56 Länderspielen an, hat aber in diesem Jahr im Nationalteam nicht überzeugt. Ihre Vereinskollegin Sophia Kleinherne wurde zuletzt nicht berücksichtigt und erhält nun eine neue Chance. Auch die Wolfsburgerin Janina Minge kann im Abwehrzentrum eingesetzt werden.
Däbritz zurück im Mittelfeld
Wegen einer Verletzung hatte Sara Däbritz (Olympique Lyon) das Olympische Fußballturnier verpasst, jetzt kehrt sie zurück ins Mittelfeld. Auch die Münchnerin Linda Dallmann holt Wück zurück, ebenso setzt er auf die olympischen Brozemedaillengewinnerinnen Sjoeke Nüsken und Elisa Senß.
Lediglich "auf Abruf" wurde die Wolfsburgerin Lena Lattwein nominiert - dabei hat sie beim VfL in dieser Saison eine wichtige Rolle gespielt.
Im Angriff ohne Fudalla und Endemann, aber mit Hoffmann
In der Bundesliga sorgt zudem Leipzigs Vanessa Fudalla in dieser Spielzeit für Furore, mit fünf Treffern aus sechs Spielen belegt sie in der Torschützinnenliste den zweiten Platz. Mit ihrer Nominierung hatten viele gerechnet, doch es kam anders. Erstmalig dabei ist hingegen nach ihrem starken Saisonstart Leipzigs Giovanna Hoffmann, während die Wolfsburgerin Vivien Endemann nur "auf Abruf" berufen wurde - eine Überraschung.
Zwar gehörte die 23-jährige Stürmerin beim VfL in dieser Saison nicht immer zur ersten Elf, sie überzeugte aber sowohl bei Joker-Einsätzen als auch von Beginn am vergangenen Wochenende beim Topspiel gegen Bayern München, als sie sehenswert die 1:0 Führung erzielte. Die Münchnerinnen Klara Bühl und Lea Schüller sowie die zuletzt glänzend aufspielende Frankfurterin Laura Freigang sind gesetzt, die Hoffenheimerin Selina Cerci könnte zu ihrem dritten Länderspiel kommen.
Der Kader im Überblick:
Tor: Ann-Katrin Berger, Stina Johannes, Maria Luisa Grohs
Abwehr: Sara Doorsoun, Giulia Gwinn, Lisanne Gräwe, Sophia Kleinherne, Sarai Linder, Janina Minge, Felicitas Rauch, Pia-Sophie Wolter
Mittelfeld/Angriff: Nicole Anyomi, Jule Brand, Klara Bühl, Selina Cerci, Linda Dallmann, Sara Däbritz, Laura Freigang, Giovanna Hoffmann, Sydney Lohmann, Sjoeke Nüsken, Lea Schüller, Elisa Senß