Fans von Hannover 96 zünden Pyrotechnik im Spiel beim 1. FC Magdeburg © imago images Foto: Jan Huebner
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AUDIO: DFB verhängt Geldstrafen in Höhe von 12,5 Millionen Euro (1 Min)

DFB-Strafen: Hannover, HSV und Hansa Rostock zahlten am meisten

Stand: 27.12.2024 14:11 Uhr

Der Deutsche Fußball-Bund hat die 56 Profi-Vereine in der Saison 2023/2024 insgesamt zu Geldstrafen in Höhe von 12,5 Millionen Euro verdonnert. Aus Nordsicht mussten Hannover 96, der HSV und Hansa Rostock am meisten zahlen.

Mit 918.950 Euro ist Eintracht Frankfurt trauriger Spitzenreiter in der "Randale-Tabelle". Was bei knapp elf Millionen Euro, die sich auf 36 Teams in den ersten beiden Ligen verteilen, ein enormer Anteil ist. Die Strafen beziehen sich sowohl auf Meisterschafts- als auch Pokalspiele. Der Großteil der Urteile wurde im Zusammenhang mit pyrotechnischen Vorfällen gefällt. Hinter dem 1. FC Köln (725.750 Euro) und dem 1. FC Kaiserslautern (673.100 Euro) kommen dann schon die drei Nordclubs.

Knapp 610.000 Euro Strafe für 96

Bei Hannover 96 kamen im Laufe des Jahres 609.940 Euro, beim Nordrivalen aus Hamburg auch noch 520.800 Euro. Geld, das den Zweitligisten an anderer Stelle sicher deutlich mehr geholfen hätte. Besonders hart hat es Hansa getroffen, das im Frühjahr in die Dritte Liga abgestiegen ist. Die 519.280 Euro hätten den Verantwortlichen wahrscheinlich dabei geholfen, den Kader zu verstärken.

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DFB finanziert mit Strafen fußballnahe Stiftungen

Da die Vereine einen Teil der vom DFB verhängten Strafen in gewaltpräventive Maßnahmen investieren dürfen, landeten schlussendlich nur knapp acht Millionen Euro auf dem Konto des Verbandes. Und der finanziert damit zu einem großen Teil seine Wohltätigkeit.

Den überwiegenden Teil der Strafgelder verwendete der DFB für gemeinnützige Zwecke. Insgesamt sechs Millionen Euro flossen in diesem Jahr an fußballnahe Stiftungen. Das war über eine Million mehr als im Jahr zuvor. "Ich freue mich sehr, dass wir die wichtige Arbeit der Stiftungen damit für die Zukunft sichern und erleichtern", sagte DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald.

Laute Kritik aus der Fanszene

Der Freude beim DFB steht allerdings schon seit Jahren die Kritik aus der Fanszene gegenüber. "Das Strafen um des Strafens Willen hat auf den Tribünen akzeptierte Grenzen beim Einsatz von Pyrotechnik zum Fallen gebracht", kritisierte Jost Peter, Vorsitzender des Fanbündnisses "Unsere Kurve" die neusten Zahlen. "Nach dem Motto: Egal was passiert, bestraft wird immer gleich, sind auf den Tribünen wieder Böller und jüngst auch Leuchtspurmunition im Einsatz, was genauso strikt abzulehnen ist wie Pyrotechnik, die als Waffe eingesetzt wird."

"Der DFB muss den Unterschied zwischen Fankultur und Randale anerkennen und öffentlich vertreten." Jost Peter, Vorsitzender des Fanbündnisses "Unsere Kurve"

Laut Peter hat der DFB Fangruppen, "die auf verantwortungsvollen Umgang mit Pyrotechnik Wert legen, die Argumente entzogen". Verantwortungsloses Verhalten führe zur selben Strafe wie das Bemühen um Dialog und Vorbereitung.

Dass der DFB mit den Strafen die Stiftungen finanziert, bezeichnet Peter als ihren "einzigen wirksamen Effekt". Es bleibe jedoch ein "Beigeschmack, wenn diese Strafgelder ihre Wirkung komplett verfehlen und wie beim Thema Pyrotechnik eher negative denn regelnde Auswirkungen haben".

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