DFB-Pokal: Mutige Osnabrücker scheitern an Freiburger Effizienz
Der VfL Osnabrück ist in der ersten Runde des DFB-Pokals trotz eines couragierten Auftritts ausgeschieden. Gegen einen abgeklärten und eiskalten Bundesligisten aus Freiburg verloren die Niedersachsen am Sonnabend mit 0:4 (0:2).
Für den Drittligisten ist es die dritte Niederlage im dritten Pflichtspiel der laufenden Saison. Der Wind in Osnabrück wird damit immer rauer: Auch wenn das Spiel der Lila-Weißen vor 15.741 Fans an der ausverkauften Bremer Brücke gegen den SC Freiburg über weite Strecken deutlich ansehnlicher als bei den ersten Auftritten in der Liga war, konnten die herausgespielten Chancen nicht genutzt werden - die Offensive des VfL bleibt damit weiter torlos.
"Die erste Halbzeit war richtig gut von uns. Aber das ist dann der Unterschied: Freiburg schießt zweimal aufs Tor und macht zwei Tore, wir schießen dreimal aufs Tor und machen keins." VfL-Mittelfeldmotor Robert Tesche
Wie schon vor knapp zwei Jahren in der zweiten Runde schied der VfL gegen Freiburg im DFB-Pokal aus. Damals ging das Spiel in die Verlängerung. Diesmal hatten die Osnabrücker ihrem Gegner am Ende einfach viel zu wenig entgegenzusetzen.
Offensiver VfL setzt Freiburg unter Druck
Dabei wurde unter der Woche extra noch einmal beim Kader nachgebessert: Für das Mittelfeld wurden Kofi Amoako vom VfL Wolfsburg und Bryang Kayo vom Ligakonkurrenten aus Ingolstadt per Leihe verpflichtet, außerdem wurde Stürmer Marcus Müller (1. FSV Mainz 05 II) fest verpflichtet. Kayo debütierte direkt, ansonsten setzte VfL-Trainer Uwe Koschinat allerdings auf eine Achse erfahrener Spieler.
Vor beeindruckender Kulisse dominierte der VfL im eigenen Stadion die Anfangsphase. Nach 20 Sekunden verfehlte Niklas Niehoff nach einem starken Sprint das Tor denkbar knapp, in Minute sieben wurde ein Tor von Stürmer Erik Engelhardt wegen eines vorangegangenen Offensivfouls nicht gegeben. In der 15. Minute dann die Riesenchance: Engelhardt setzte Sturmpartner Ba-Muaka Simakala stark in Szene, dieser konnte den Ball aus sechs Metern jedoch nicht im Tor unterbringen.
Auf Mut folgt Schock
Der VfL zeigte sich anschließend weiter mutig, lief die Freiburger hoch an und kreierte konstanten Druck. In der 30. Minute rächte sich die taktische Ausrichtung jedoch. Nach einem schnellen Konter brachte Freiburgs Bruno Ogbus eine scharfe Flanke aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum, dort wartete Stürmer Lucas Höler, der nur noch einschieben musste. Vier Minuten später dann der nächste Dämpfer: Freiburg-Kapitän Vincenzo Grifo zog am linken Strafraumrand nach innen und traf sehenswert ins lange Eck.
Trotz des Doppelschlags bemühten sich die Osnabrücker weiter im Spiel nach vorne. Nach einer Simakala-Ecke köpfte Routinier Robert Tesche den Ball an den Pfosten (39.), den Nachschuss von Niehoff konnte Freiburg-Keeper Florian Müller mit den Fingerspitzen gerade noch um den Pfosten drehen entschärfen. Und auch danach kamen die Niedersachsen immer wieder vor das Tor ihrer Gegner - das Koschinat-Team belohnte sich jedoch nicht.
Kampf ohne Belohnung
In der zweiten Halbzeit erkämpfte sich der VfL weitere Tormöglichkeiten - wirklich zwingend wurde es vor dem Freiburger Kasten jedoch nicht mehr. VfL-Schlussmann David Richter zeigte seine Klasse, als er einen Schuss des frei aufs Tor zulaufenden Ritsu Doan entschärfte (64.). In der 73. Minute hatte er jedoch weniger Glück: SC-Stürmer Junior Adamu stolperte einen Abpraller des Keepers ins Tor. In der Nachspielzeit erhöhte der Österreicher sogar noch auf 4:0.
Die Chance auf Wiedergutmachung beim lautstarken Publikum der Bremer Brücke bietet sich am kommenden Sonnabend. Dann empfangen die Niedersachsen in der 3. Liga die Spielvereinigung Unterhaching (14:00 Uhr, im NDR Livecenter).