Champions League: VfL Wolfsburg steht im Viertelfinale
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben vorzeitig das Viertelfinale der Champions League erreicht. Am Mittwochabend setzten sich die "Wölfinnen" im eigenen Stadion mit 6:1 (1:0) gegen die AS Rom durch und haben damit Platz zwei in Gruppe A sicher.
Alexandra Popp, Lineth Beerensteyn und die vierfache Torschützin Sveindis Jónsdóttir erzielten vor 2.612 Zuschauerinnen und Zuschauern die Treffer für die überlegenen VfL-Frauen. Lediglich nach dem zwischenzeitlichen 1:1 durch Valentina Giacinti sah es kurz so aus, als ob das Team von Trainer Tommy Stroot zittern müsste. Aber die Wolfsburgerinnen schüttelten sich nur kurz und fuhren dann einen auch in der Höhe verdienten Sieg ein.
Popp "stolz und erleichtert"
"Wir haben uns nach dem 0:1 im Hinspiel in Rom das Leben unnötig schwer gemacht. Jetzt aber sind wir extrem stolz und erleichtert, dass wir mit dem klaren Sieg endlich den Sack zugemacht haben", zeigte sich Popp nach der Partie froh darüber, mit ihrem Team in der Champions League zu den letzten Acht zu gehören.
"Meine Mutter, meine Schwester und mein Bruder waren im Stadion - für jeden habe ich ein Tor erzielt, und eines ist für mich." Sveindis Jónsdóttir nach ihren vier Toren gegen Rom
Die Stürmerin konnte sich zudem einen kleinen Seitenhieb auf die vielen Kritiker der vergangenen Tage nicht verkneifen: "Man hört und liest ja immer wieder, dass Wolfsburg schon wieder abgeschrieben ist. Und das sind wir natürlich froh, dass wir immer wieder zeigen können, dass wir noch da sind." Trotz des Umbruchs in der Mannschaft "sieht man immer wieder, welche Qualität wir noch haben."
Letztes Gruppenspiel in Lyon
Der letzte Gruppenspieltag am kommenden Dienstag (21 Uhr, im Live-Ticker bei NDR.de) hat somit nur noch statistischen Wert. Die VfL-Frauen können sich beim Tabellenführer Olympique Lyon eine Niederlage in x-beliebiger Höhe leisten: Ein zeitgleicher Sieg gegen Galatasaray Istanbul würde den dann punktgleichen Römerinnen nichts nützen, weil sie im direkten Vergleich mit dem VfL Wolfsburg (1:0, 1:6) das klare Nachsehen haben.
VfL dominant - Popp trifft früh
VfL-Coach Stroot überraschte mit seiner Aufstellung, in der Lena Lattwein zentral in einer Dreierkette mit Marina Hegering und Lynn Wilms agierte. Ansonsten war Offensive angesagt - schon nach zwei Minuten hätten die "Wölfinnen" in Führung gehen können, doch sowohl Beerensteyn als auch Popp scheiterten mit ihren Kopfbällen an der Latte.
Aber der VfL-Treffer war nur aufgeschoben: Beerensteyn leitete per Hacke auf Popp weiter und die Angreiferin schlenzte den Ball sehenswert zum 1:0 in die Maschen (6.). Danach kontrollierten die Wolfsburgerinnen das Geschehen auf dem Rasen. Der Offensivdruck war zwar nicht mehr so hoch wie zu Beginn, aber immer wieder sorgten hohe Flanken für Gefahr in der gegnerischen Abwehr.
Die Römerinnen brachten ihrerseits die Wolfsburger Defensive nur selten in Verlegenheit, VfL-Torhüterin Merle Frohms hatte kaum etwas zu tun. Rebecka Blomqvists Schuss von der Strafraumkante, der knapp vorbei ging, war die letzte Wolfsburger Torgelegenheit des ersten Durchgangs (45.).
Giacinti schockt den VfL ...,
Auch nach Wiederbeginn blieben die Gastgeberinnen tonangebend. Zwar verbuchte Giacinti die erste Torchance der Roma (50.), weitaus gefährlicher war aber der Abschluss von Jule Brand, der nur knapp über das Gehäuse ging (52.).
Aber ein unglückliches Abwehrverhalten von Lattwein sorgte für den überaschenden Ausgleich der Italienerinnen: Die VfL-Verteidigerin hob bei einer hohen Flanke nicht nur das Abeits auf, sondern spielte bei ihrem Klärungsversuch den Ball genau in die Füße von Giacinti, die ins leere Tor traf (55.) - Frohms war in den Strafraum unterwegs gewesen.
..., die "Wölfinnen" kontern per Doppelschlag
Doch die VfL-Frauen hatten die passende Antwort parat: Brand bediente Popp, die leitete am Strafraumrand direkt weiter auf Beerensteyn, die leicht bedrängt ins lange Eck abschloss (65.). Kurz darauf hatte Popp das 3:1 auf dem Fuß, schoss aber am Tor vorbei (67.). Der dritte VfL-Treffer war dann Jónsdóttir vorbehalten: Die zwei Minuten zuvor für Beerensteyn eingewechselte Isländerin eroberte den Ball, stürmte unaufhaltsam in den Strafraum und schloss wuchtig ab - keine Chance für Roms Torfrau Camelia Ceasar (69.).
Jónsdóttir mit vier Toren in 25 Minuten
Die Gäste gaben nicht auf, doch mehr als ein Schuss von Giancinti, den Frohms sicher parierte, sprang für die Italienerinnen nicht heraus (80.). Kurz darauf machte dann Jónsdóttir mit drei weiteren Treffern alles klar (85., 89., 90.+2). Die VfL-Frauen lösten völlig verdient das Viertelfinalticket.