Champions League: VfL-Frauen gegen Bordeaux klar favorisiert
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg starten heute mit dem Zweitrunden-Hinspiel gegen den FC Girondins de Bordeaux in die Champions-League-Saison. Die Favoritenrolle liegt klar bei den Niedersächsinnen.
Denn während die "Wölfinnen" Stammgast in der "Königsklasse" sind und den begehrten Titel 2013 und 2014 gewinnen konnten, haben sich die Französinnen erstmals in der Vereinsgeschichte für die Hauptrunde des Wettbewerbs qualifiziert. Zudem verlor der Tabellendritte der vergangenen Saison in der jamaikanischen Ausnahmestürmerin Khadija Shaw - wechselte zu Manchester City - seine wohl wichtigste Spielerin. Die ganz großen Namen fehlen im Aufgebot von Girondins, das bemüht ist, den Rückstand zu den beiden führenden Clubs Olympique Lyon und Paris Saint-Germain zu verkleinern.
Neu-Coach Patrice Lair, der den Spanier Pedro Martinez Losa (betreut nun die schottische Nationalmannschaft) ablöste, ist zuversichtlich, dass dies seiner Mannschaft gelingen wird. Und, dass seine Equipe auch auf europäischer Bühne bestehen kann. "Ich bin angenehm überrascht von diesem Team und hoffe, dass wir noch einigen Teams Probleme bereiten können", sagte der 60-Jährige nach dem Einzug in die "Königsklassen"-Zwischenrunde.
Stroot warnt vor Bordeaux: "Ein starker Gegner"
VfL-Coach Tommy Stroot hat die Entwicklung bei Bordeaux aus der Ferne verfolgt. Und so hob der Nachfolger von Stephan Lerch vor dem heutigen ersten Duell (18 Uhr) mit dem vermeintlichen Außenseiter den warnenden Zeigefiger: "Bordeaux ist ein starker Gegner, immerhin die Nummer drei in Frankreich. Ein Team, das über individuelle Qualität verfügt und auf das wir uns gut vorbereiten werden." Die Vorzeichen für ein Wolfsburger Weiterkommen scheinen aber ausgezeichnet. Denn trotz des großen personellen Umbruchs gelang dem Vizemeister und Pokalsieger zum Bundesliga-Auftakt am vergangenen Sonnabend ein beeindruckender 3:0-Erfolg gegen Turbine Potsdam.
Stroot setzte dabei auf das Grundgerüst der vergangenen Spielzeit. In Lena Lattwein, Jill Roord und Tabea Waßmuth standen lediglich drei der acht Sommerzugänge in der Startelf. Dass der Coach in Turid Knaak, Pia-Sophie Wolter, Sara Doorsoun, Sandra Starke und Shanice van de Sanden fünf Nationalspielerinnen einwechselte, zeugt von der Breite, den der "Wölfinnen"-Kader trotz des Umbruchs noch immer hat.
Girondins betreibt beim Saisonauftakt Chancenwucher
Einen holprigen Start in die neue Serie der Division 1 Féminine hatte derweil Girondins. In Abwesenheit von Coach Lair, der aus privaten Gründen fehlte, kam das Team um Kapitänin Charlotte Bilbault bei Aufsteiger AS Saint-Étienne nur zu einem 1:1 (1:0)-Remis. Verteidigerin Vanessa Gilles hatte die Gäste kurz vor der Halbzeit in Führung gebracht. Auffällig bei Bordeaux war die schwache Chancenverwertung. Gegen Wolfsburg müssen die Französinnen konzentrierter vor dem Gehäuse sein, um eine Chance aufs Weiterkommen zu haben.
Von Vorteil für den Außenseiter könnte unter Umständen sein, dass Neuzugang Sisca Folkertsma ziemlich genau weiß, wie Stroot tickt und spielen lässt. Die 24-jährige Niederländerin arbeitete mit dem VfL-Coach von 2018 bis 2021 beim FC Twente Enschede zusammen.