Viertes Pflichtspiel ohne Sieg: Wolfsburg enttäuscht auf Schalke
Der VfL Wolfsburg ist aus der Spur geraten: Die "Wölfe" kamen am Freitagabend bei Bundesliga-Schlusslicht Schalke 04 nicht über ein 0:0 hinaus. Und damit war die Mannschaft von Trainer Niko Kovac sogar noch gut bedient.
Es war bereits das vierte sieglose Pflichtspiel hintereinander. Dreimal in der Bundesliga, dazu das Aus im DFB-Pokal. Dabei hatte das Jahr für den VfL mit den Tor-Festivals gegen den SC Freiburg und bei Hertha BSC in Berlin so gut begonnen. Die Europapokal-Plätze drohen nun wieder außer Reichweite zu geraten.
"Wenn wir die Leistung betrachten, ist es ein glücklicher Punkt. Das muss man ehrlicherweise so sagen." Maximilian Arnold
Zumal anders als in den Wochen zuvor bei den Niedersachsen vor vollem Schalker Haus die Leistung zu wünschen übrig ließ. Auch wenn Kovac vorab gewarnt hatte, den Gegner zu unterschätzen - der Coach hatte es doch als Wolfsburger Anspruch bezeichnet, beim Tabellenletzten zu gewinnen.
Videobeweis Nummer eins: Elfmeter für Wolfsburg
Dabei hätten die "Wölfe" das Publikum auf Schalke schon ganz früh verstimmen lassen können: Schiedsrichter Benjamin Brand entschied nach Videobeweis auf Foul gegen Patrick Wimmer und Elfmeter für die Gäste. Aber Maximilian Arnold wollte es vom Punkt zu genau machen und jagte den Ball an den Pfosten (9.).
So ließ Wolfsburg die "Knappen", die zuletzt nur eine von 13 Partien gewonnen hatten, ins Spiel kommen. Zunächst gestatteten die VfL-Innenverteidiger Micky van de Ven und Sebastiaan Bornauw sowie Torhüter Koen Casteels nichts. Allerdings hatte S04 immer wieder Chancen nach Standards - so auch in der 30. Minute: Nach einer Ecke von Rodrigo Zalazar köpfte am langen Pfosten der Tscheche Alex Kral vorbei. Glück für die "Wölfe". Die Schalker hatten deutlich mehr vom Spiel, insgesamt wurden sie aber nur selten gefährlich.
Videobeweis Nummer zwei: Schalker Treffer zählt nicht
Die Hausherren kamen aber auch mit Schwung aus der Pause. Erst setzte Kral einen Kopfball knapp drüber (48.), dann ließ der zentrale Mittelfeldspieler die Arena beben. Nach einem langen Freistoß schoss er volley ein (50.). Doch wieder schaltete sich der Videoassistent ein - Kral hatte bei der Flanke ganz knapp im Abseits gestanden. Und so blieb es beim 0:0.
Spannende Schlussphase auf Schalke
Kovac reagierte mit einem Dreifachwechsel (53.) - und kaum eine Minute später hatte Jakub Kaminski die Führung für die Niedersachsen auf dem Fuß. Nach Pass von Jonas Wind schoss der Pole jedoch Torhüter Ralf Fährmann an. Am Gesamtbild änderte sich aber nichts: Schalke mühte sich nach Kräften, die zuletzt selbst bei Union Berlin und gegen die Bayern guten Wolfsburger taten sich überraschend schwer.
Casteels bewahrte den VfL in der 67. Minute bei einem Schuss von Moritz Jenz mit einer starken Parade vor dem Rückstand. Ein weiterer Treffer von Michael Frey zählte wegen Abseits nicht - diesmal hatte der Assistent die Fahne oben (76.). Eine Minute zuvor hatte sich auf der anderen Seite Kaminski gut durchgesetzt, sein Schuss war aber kein Problem für Fährmann gewesen.
Weil sich beide Teams nicht mit dem Remis zufriedengeben wollten, bekamen die Fans eine spannende Schlussphase geboten. Ein Tor aber wollte selbst in der fast achtminütigen Nachspielzeit nicht mehr fallen.