Wolfsburg - Bayern: Bonusspiel und kein Endspiel für Kovac
Der VfL Wolfsburg empfängt zum Bundesliga-Jahresabschluss Rekordmeister Bayern München. Trainer Niko Kovac spricht von einem "Bonusspiel". Ein Endspiel um seine Zukunft bei den "Wölfen" werde es hingegen nicht.
"Wir haben ein Jour fixe, wir sind in täglichem Austausch. Da müssen wir uns nicht noch am Donnerstag hinsetzen, um einige Sachen zu besprechen", erklärte Kovac am Tag vor dem Bayern-Spiel heute (20.30 Uhr/im NDR Livecenter). Der 52-Jährige, der die Bayern als Trainer 2019 zum Double geführt hatte, betonte: "Es ist alles besprochen worden. Die Planungen für die Wintervorbereitung sind auch abgeschlossen. Nach dem Spiel werden die Spieler in den Urlaub gehen und die Offiziellen dementsprechend auch."
Nach Darmstadt-Sieg "gelöst und entspannt"
Der jüngste 1:0-Erfolg der Niedersachsen in Darmstadt hat nach zuvor drei Pflichtspielniederlagen hintereinander für den dringend benötigten Stimmungsaufheller gesorgt. Die Atmosphäre sei in den folgenden Tagen "entsprechend gelöster, entspannter und angenehmer" gewesen.
Grund zur Freude hat in dieser Saison viel zu selten gegeben. 19 Punkte nach 15 Spielen sind viel zu wenig für die eigenen Ansprüche. Eigentlich geht bei den Wolfsburgern nichts anderes als Europapokal. Und Kovac war 2022 auch mit dieser Zielsetzung angetreten.
Der Trainer und sein Team sind allerdings zuletzt offenbar deutlich genügsamer geworden. "Vor allem die Art und Weise, wie die Jungs das Spiel gewonnen haben, zeugt von einer hohen Moral, von einer Gemeinschaft, die wichtig ist, in der jetzigen Situation", erklärte Kovac nach dem denkbar knappen Erfolg beim Tabellenletzten im Süden Hessens, als sein Team rund 60 Minuten in Unterzahl gespielt, aber spielerisch nicht wirklich überzeugt hatte.
Kovac: "Wir müssen an unsere Möglichkeiten glauben"
Immerhin ist der Vorsprung auf die Abstiegszone rechtzeitig zu Weihnachten so wieder auf neun Punkte angewachsen. Und der Coach kann entspannt vom "Bonusspiel" gegen den FC Bayern sprechen. Schließlich erwarte ohnehin jeder "einen klaren Sieg des FC Bayern München. Aber das heißt auch für unsere Jungs: Wir wollen alles geben."
Wie es gehen kann, weiß Kovac aus eigener Erfahrung. Zwar hat der gebürtige Berliner nur eines seiner acht Duelle gegen die Münchner gewonnen - das Pokalfinale 2018 mit Eintracht Frankfurt war allerdings umso schöner. Und der VfL hat unter Kovac in der vergangenen Saison beim 2:4 zumindest nach holprigem Start durchaus noch zu überzeugen gewusst.
"Wir müssen mutig sein und uns quälen." Niko Kovac
"Wir haben lange Paroli geboten, haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Zwar haben wir unter dem Strich verloren, aber die Art und Weise, wie wir gegen Bayern hier aufgetreten sind, war sehr gut", blickte der Coach zurück, der auf den nun gesperrten Maxence Lacroix verzichten muss, aber auf Maximilian Arnold nach Gelbsperre wieder zurückgreifen kann. Kovac forderte: "Wir müssen mutig sein, wir müssen an die Möglichkeiten glauben und uns quälen."
Mögliche Aufstellungen:
Wolfsburg: Casteels - Bornauw, Jenz, Zesiger - Baku, Arnold, Maehle - Svanberg, Gerhardt - Majer - Wind
München: Neuer - Laimer, Upamecano, Kim, Davies - Kimmich, Goretzka - Sané, Musiala, Guerreiro - Kane