Bittersüßer Punktgewinn für den VfL Osnabrück
Fußball-Zweitligist VfL Osnabrück ist am Mittwochabend seinem Ziel Klassenerhalt "nur" einen kleinen Schritt nähergekommen. Die Niedersachsen holten beim SC Paderborn ein 2:2 (1:1). Bis zur 90. Minute führten die Gäste.
Trotz des bitteren Ausgleichs kurz vor dem Ende der Partie gilt für den VfL Osnabrück: In der Fremde spielt's sich leichter als an der heimischen Bremer Brücke. Die abstiegsbedrohte Mannschaft von Trainer Markus Feldhoff verbuchte am 30. Spieltag in Paderborn bereits seinen 20. Auswärtspunkt. Im eigenen Stadion wurden dagegen nur sieben Zähler eingefahren, wodurch die Norddeutschen die heimschwächste Mannschaft der Zweiten Liga sind.
Der VfL steht nun mit 27 Punkten auf dem Abstiegsrelegationsrang. Die Niedersachsen könnten aber schon zügig auf einen Abstiegsrang zurückfallen, wenn der aktuelle Tabellenvorletzte SV Sandhausen (25 Zähler) den Hamburger SV (Donnerstag, 20.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) besiegen sollte.
Santos bringt VfL Osnabrück in Führung
Feldhoff hatte seine Startelf im Vergleich zum desaströsen Auftritt gegen Fortuna Düsseldorf (0:3) gleich auf vier Positionen verändert: Lukas Gugganig, Ulrich Taffertshofer, Ken Reichel und Christian Santos begannen anstelle von Kevin Wolze, Maurice Multhaup und Marc Heider (alle Ersatzbank) sowie Ludovit Reis (nicht im Kader). Nach einem Hallo-wach-Moment für die ganz in Gelb spielenden Lila-Weißen - Paderborns Sven Michel hätte mit einem Heber von der linken Außenbahn beinahe VfL-Torhüter Philipp Kühn überlistet (7.) - traute sich der Abstiegskandidat mehr zu. Und dafür wurde er schnell belohnt.
Reichel leitete die Führung mit einem herrlichen Flügelwechsel ein, David Blacha flankte umgehend von der rechten Außenbahn auf den hinteren Pfosten, wo Sebastian Kerk hochstieg und köpfte. SCP-Keeper Leopold Zingerle wehrte noch ab, doch Santos drückte den Ball zum 1:0 über die Linie (15.). Der Treffer wurde noch vom Video-Schiedsrichter auf eine Abseitsstellung von Santos überprüft, doch dem war knapp nicht so. Das Tor zählte.
VfL kassiert bald darauf den Ausgleich
Neun Minuten später bekamen die Niedersachsen etwas zu hören, worauf sie liebend gerne verzichtet hätten: "Hermann Löns, die Heide brennt." Das Torlied des SCP wurde zu Ehren von Dennis Srbeny abgespielt, der ungestört zum 1:1 eingeköpft hatte. Im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts waren die Ostwestfalen überlegen, ein weiteres Tor fiel aber nicht mehr.
VfL bringt 2:1-Führung nicht über die Zeit
Nach Wiederbeginn neutralisierten sich die Teams. Torchancen waren deshalb zunächst rar. Michel vergab in der 52. Minute eine gute Gelegenheit, als er im Strafraum an den Ball kam. Er zögerte aber zu lange, sodass sein Schuss geblockt wurde. Auf der anderen Seite nutzte Kerk beinahe einen zu kurz geratenen Rückpass der Gastgeber zu einem Treffer, er bekam den Ball aber nicht an Zingerle vorbeigespitzelt (80.). Was ihm nicht gelang, glückte kurz darauf dem eingewechselten Heider. Nach Balleroberung im Mittelfeld flankte schließlich Baskim Ajdini zu Wolze, der auf den Routinier ablegte. Heider schob zum 2:1 (84.) ein.
Allein: Die Hoffnung auf den Gewinn der drei Punkte währte ganze sechs Minuten. Dann stand Kai Pröger richtig und glich zum 2:2 aus. Bald darauf war Schluss. Für den VfL war das Remis aufgrund des Spielverlaufs eines der bittersüßen Art.