So spielt ein Absteiger: Osnabrück unterliegt Düsseldorf 0:3
Der VfL Osnabrück hat seinen Zweitliga-Negativrekord ausgebaut. Die Niedersachsen kassierten beim 0:3 (0:1) gegen Fortuna Düsseldorf die zwölfte Heimpleite in Serie und präsentierten sich wie ein Absteiger.
Als am Sonntagnachmittag der Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen) ertönte, legte der an der Seitenlinie stehende VfL-Coach Markus Feldhoff den Kopf in die rechte Hand und murmelte irgendetwas vor sich hin. Der 46-Jährige wirkte in Anbetracht des Auftritts seiner Mannschaft ebenso fassunglos wie geschockt. Keinen Schuss aufs Tor hatte der Tabellen-16. in den ersten 45 Minuten zustande gebracht. Und seine Abwehr war bei vielen Düsseldorfer Angriffen überfordert.
Dass der Rückstand zur Pause nur 0:1 und nicht 0:3 oder 0:4 betrug, war einzig Keeper Philipp Kühn sowie dem Fortunschen Chancenwucher zu verdanken. Kurzum: Osnabrück zeigte keine Zweitliga-taugliche Leistung.
Keeper Kühn verhindert höheren Pausen-Rückstand
Dabei waren die Lila-Weißen durchaus bemüht, dem Aufstiegsanwärter das Leben so schwer wie möglich zu machen. Einsatzbereitschaft und Zweikampfhärte stimmten. In den entscheidenden Eins-gegen-eins-Duellen zogen die Hausherren aber zu oft den Kürzeren. Die individuell überlegenen Düsseldorfer kombinierten nach Ballgewinnen zügig und stellten die VfL-Abwehr so immer wieder vor große Probleme. Nur gut für die Niedersachsen, dass Kühn nach einem anfänglichen Wackler ein toller Rückhalt war. Der 28-Jährige vereitelte Großchancen von Dawid Kownacki (4., 38., 41.) und Marcel Sobottka (18.).
Einmal war jedoch auch der Schlussmann machtlos, als Kristoffer Peterson vom linken Strafraumeck präzise ins rechte Toreck zirkelte - das 1:0 (37.). Osnabrücks Antwort auf den Gegentreffer: keine.
"Wenn wir weiter so spielen, sind wir chancenlos." Markus Feldhoff, Coach des VfL Osnabrück
VfL auch nach der Halbzeit harmlos
Es konnte im zweiten Abschnitt also eigentlich nur besser werden aus VfL-Sicht. Wurde es aber nicht. Denn 180 Sekunden nach dem Wiederanpfiff ging Kevin Wolze im eigenen Strafraum ungeschickt gegen Kownacki zu Werke. Referee Jablonski entschied nach Sichtung des Bildmaterials auf Strafstoß für die Gäste, den der Gefoulte selbst zum 2:0 verwandelte (50.). Eine Reaktion der Osnabrücker auf das Gegentor blieb erneut aus. Als Sobottka Kühn dann in der 67. Minute zum dritten Mal bezwang, war die Entscheidung endgültig gefallen.
Immerhin: Kurz darauf zwang Marc Heider Fortunen-Keeper Florian Kastenmeier zu dessen erster Parade an diesem sonnigen Nachmittag (71.). Dass der VfL einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, konnte der unpräzise Abschluss jedoch nicht übertünchen.
Kühn: "So wird es nicht reichen"
"Wenn wir weiter so spielen, sind wir chancenlos. Wir müssen einfach sehen, dass wir in den nächsten Spielen den Turnaround hinkriegen. Dann können wir vielleicht noch Außergewöhnliches erreichen, womit vielleicht jetzt schon keiner mehr rechnet", sagte Feldhoff dem NDR. Torwart Kühn stellte derweil ernüchtert fest: "So wird es nicht reichen."