Ante Budimir: St. Paulis Transferflop ist Kroatiens EM-Hoffnung in Hamburg
Im zweiten EM-Gruppenspiel heute gegen Albanien braucht Kroatien dringend einen Sieg. Ein Hoffnungsträger für die Partie in Hamburg ist ausgerechnet Budimir. Einst Transferflop des FC St. Pauli, legte der Stürmer danach eine beachtliche Karriere hin.
20 Pflichtspiele, nur ein Treffer, am Ende in die zweite Mannschaft versetzt: Ante Budimirs erstes Gastspiel in Hamburg ließ kaum erahnen, wohin der Weg des Kroaten noch führen würde. Eine Million Euro hatte sich der damalige Zweitligist FC St. Pauli den Transfer des Stürmers von Lokomotiva Zagreb kosten lassen. Die Vorschusslorbeeren konnte Budmir in der Saison 2014/2015 im braun-weißen Trikot nicht bestätigen.
Die Zeit in Hamburg sei für ihn "eine schwierige Zeit" gewesen, sagte Budimir später in einem Interview der "Mallorca Zeitung". Aber: "Ich mochte die Zeit dort und liebte den Verein."
In Osasuna zum Nationalspieler gereift
Nach einer enttäuschenden Saison beim Kiezclub zog es den damals 24-Jährigen weiter - zum italienischen Zweitligisten FC Crotone. Was sich wie der Beginn einer klassischen Wandervogel-Karriere liest, nahm anschließend eine unerwartet steile Flugkurve. Über Sampdoria Genua in Italien sowie RCD Mallorca in Spanien kam Budimir zu Atlético Osasuna und stieg zum kroatischen Nationalspieler auf.
Mehr Tore als Griezmann und Vinicius Junior
Dass der mittlerweile 32-Jährige im ersten EM-Spiel gegen Spanien in der Startformation der Kroaten stand, hat niemanden überrascht. Ein Blick auf die Torschützenliste der spanischen Liga reichte aus. Denn da zählte der 1,90 Meter große Angreifer mit 17 Treffern zu den besten fünf Stürmern der abgelaufenen Saison. Knapp hinter Jude Bellingham von Real Madrid (19) und Robert Lewandowski vom FC Barcelona (19) zwar. Aber immer noch vor dem Franzosen Antoine Griezmann (Atletico Madrid/16) oder dem Brasilianer Vinicius Junior (Real Madrid/16).
"Finale" gegen Albanien in Hamburg
Die EM in Deutschland, wo es vor zehn Jahren so schlecht lief, könnte die Krönung einer kuriosen Karriere sein für Budimir. Die 0:3-Auftaktpleite gegen Spanien schleppen die Kroaten allerdings als große Bürde mit ins heutige Spiel gegen Albanien in Hamburg (15 Uhr, im Livecenter bei NDR.de). "Mittwoch ist unser Finale", sagte Budimir vor dem zweiten EM-Auftritt von Luka Modric und Co.
Gegen den Außenseiter Albanien und den Titelverteidiger Italien geht es für die Kroaten in den letzten beiden Gruppenspielen darum, nach zwei WM-Medaillen hintereinander diesmal nicht schon in einer EM-Vorrunde auszuscheiden.
Budimir: "Werden nicht den Kopf senken"
"Gegen Albanien wird es Änderungen in der Startelf geben", hat Trainer Zlatko Dalic gesagt. Ob es Budimir in seiner alten sportlichen Heimat Hamburg trifft, bleibt abzuwarten. "Wir werden alles tun", sagte der Stürmer mit Blick auf die entscheidende Partie gegen Albanien im HSV-Stadion und fügte noch hinzu: "Wir werden nicht den Kopf senken." Das hat er damals, nach dem ernüchternden Gastspiel beim FC St. Pauli, ja auch nicht getan...