Aufstieg: Hansa meistert den Umbruch
Vor der Zweitliga-Saison 1994/95 wird bei Hansa Rostock das Personalkarussell kräftig gedreht: Mit Frank Pagelsdorf präsentieren die Verantwortlichen nicht nur einen neuen Trainer, sondern zusätzlich insgesamt neun Neuzugänge, die bei den Mecklenburgern integriert werden müssen. Dementsprechend spricht vor der Saison so gut wie niemand rund ums Ostseestadion vom Aufstieg in die Bundesliga. Doch dann kommt alles anders: Die Mannschaft feiert am Ende verdient die Meisterschaft.
Rostock kommt ins Schlingern
Pagelsdorf schafft es, aus der bunten Truppe eine Einheit zu formen, die sich schon zu Saisonbeginn im oberen Tabellendrittel festsetzt. Am achten Spieltag stürmt Hansa mit einem 2:0 gegen Fortuna Köln zum ersten Mal in der Spielzeit an die Spitze. Im Herbst geht bei den Norddeutschen die Konstanz allerdings ein wenig verloren. Nach einigen Niederlagen rutschen sie aus den Aufstiegsplätzen.
Serie am Saisonende führt zur Meisterschaft
Die Hanseaten machen es spannend, gegen Ende der Saison segelt die "Kogge" jedoch wieder vorne weg. Mit neun Spielen ohne Niederlage in Serie sichert sich das Team von der Ostsee schließlich den Titel. Am 11. Juni machen die Rostocker mit dem 3:0-Erfolg gegen Hannover 96 den Aufstieg am vorletzten Spieltag perfekt.
Und auch die Meisterschaft lassen sie sich nicht mehr nehmen: Die Pagelsdorf-Elf siegt mit 1:0 in Nürnberg. Überragender Mann der Saison ist Stefan Beinlich, der vor der Spielzeit vom englischen Premier-League-Club Aston Villa zu Hansa gewechselt war. Der gebürtige Berliner wird mit 15 Treffern als Mittelfeldspieler bester Torschütze bei den Rostockern. Mit Anfang 20 hat er somit großen Anteil daran, dass Hansa nach dem Abstieg aus der Bundesliga von Dynamo Dresden im selben Jahr über Jahre hinweg der einzige Ostverein in der höchsten deutschen Spielklasse sein wird.