2009: VfL Wolfsburg ist deutscher Meister
2009 zahlen sich die Millionen-Investitionen von VW für den VfL Wolfsburg aus. Die Niedersachsen spielen ein überragende Rückrunde und gewinnen zum ersten Mal die deutsche Meisterschaft.
Der VfL Wolfsburg ist 2009 am Ziel seiner Träume. Die Niedersachsen besiegten am letzten Bundesliga-Spieltag Werder Bremen mit 5:1 (3:1) und sicherten sich zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte die deutsche Meisterschaft. Nach Hannover 96 (1938/1954) und Eintracht Braunschweig (1967) ist der VfL erst der dritte Titelträger aus Niedersachsen. Zwar bot Werder-Coach Thomas Schaaf im Saisonfinale mit Ausnahme von Mesut Özil seine beste Elf auf, in Probleme brachte der Pokalfinalist den neuen Meister allerdings nicht. Schon in der sechsten Minute verlor Petri Pasanen am eigenen Strafraum den Ball an Makoto Hasebe, dessen Hereingabe Sebastian Prödl direkt zu Zvjezdan Misimovic klärte. Der VfL-Regisseur schoss den Ball zum 1:0 unter die Latte.
Prödl trifft ins eigene Tor
Eine Viertelstunde dauerte es, ehe Torschützenkönig Grafite jubeln konnte. Christian Gentner setzte sich auf dem linken Flügel durch und bediente den Brasilianer, der seinen 27. Saisontreffer erzielte. Fast jeder Angriff der Gastgeber brachte nun Gefahr. Grafite (18.) und Edin Dzeko (19.) verpassten noch den dritten Treffer. Diesen markierte in der 26. Minute der überforderte Prödl. Einen flachen Grafite-Pass lenkte der Österreicher ins eigene Netz. Die Konzentration beim VfL ließ nach und Diego konnte in seiner wohl letzten Bundesliga-Partie seine Klasse zeigen. Von Claudio Pizarro per Hacke in Szene gesetzt, überwand der Brasilianer Diego Benaglio - 3:1 (31.). Aaron Hunt hätte kurz vor dem Wechsel noch einmal für Spannung sorgen können. Sein Heber landete jedoch nur auf der Latte.
Grafite und Dzeko stellen Rekord auf
Den zweiten Durchgang eröffnete Naldo mit einem Freistoß aus gut 20 Metern, Benaglio parierte mit den Fäusten (47.). Dann war wieder Grafite zur Stelle. Per Kopf traf der Brasilianer nach Vorarbeit von Misimovic zum 28. Mal in dieser Saison (55.). Werder ergab sich in sein Schicksal. Lediglich eine Frage war in den letzten 35 Minuten noch zu klären. Sollten Grafite und Dzeko mit einem weiteren Treffer das erfolgreichste Bundesliga-Sturmduo aller Zeiten werden? Sie sollten. In der 74. Minute entwischte Dzeko seinem Bewacher Naldo und schoss zum 5:1 ein. Drei Minuten vor dem Ende verfehlte ein Kopfball des Bosniers das Ziel nur knapp. Um exakt 17:19 Uhr pfiff Schiedsrichter Thorsten Kienhöfer die Begegnung ab, in Wolfsburg begannen die Meisterfeiern. "Ich wusste, dass wir gut sind. Wir haben die ganze Saison starke Leistungen gebracht, und ich denke, dass wir verdient Meister geworden sind", jubelte VfL-Coach Felix Magath.