Osnabrücker Remis-Könige schlagen wieder zu - Sorge um Santos
Der Fußball-Zweitligist ist auch nach dem fünften Saisonspiel weiter ungeschlagen. Das 1:1 (0:1) im Nachholspiel gegen den SV Darmstadt 98 am Mittwochabend war aber schon das vierte Remis.
Unbesiegt sind sonst nur der SSV Jahn Regensburg auf Rang vier und Spitzenreiter Hamburger SV, der allerdings bisher alles gewonnen hat. Die Osnabrücker belegen mit ihren nun sieben Punkten immerhin Platz sechs. "Das ist natürlich top", sagte Verteidiger Timo Beermann dem NDR zur Serie seines Teams. Und VfL-Kapitän Maurice Trapp betonte nach dem Punktgewinn gegen Darmstadt: "Es fühlt sich wie ein Sieg an, ich bin begeistert von der Mannschaft. Ich war in Heidenheim schon stolz. Wenn es eine Steigerung von stolz gibt, bin ich die jetzt."
Allerdings mussten die Niedersachsen auch einen Rückschlag hinnehmen. Mittelstürmer Christian Santos, auf dessen Konto drei der bisher lediglich fünf Saisontore gehen, musste in der Schlussphase mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Stark humpelnd und gestützt von zwei Betreuern verließ er den Platz. Sollte der in Venezuela geborene 32-Jährige länger ausfallen, wäre das eine große Schwächung für das Team von Trainer Marco Grote.
Guter Start, Gegentreffer mit großer Wirkung
Sein Team hatte zu Beginn ein variables Offensivspiel aufgezogen und die Gäste damit in Bedrängnis gebracht. Doch sowohl Etienne Amenyido (3.) als auch Ken Reichel (7.) und Bryan Henning (10.) fehlte bei aussichtsreichen Aktionen die Genauigkeit bei der Ballbehandlung. Und plötzlich war Darmstadt da. Den Kopfball von Aaron Seydel lenkte Torhüter Philipp Kühn gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte (15.). Fünf Minuten später rutschte der Ball Marvin Mehlem zum Glück für Osnabrück über den Scheitel.
Doch die Hausherren waren dem Druck der "Lilien" in dieser Phase offensichtlich nicht gewachsen. Nachdem Mehlem es noch mehrfach aus der Distanz versucht hatte, führte eine Ecke zur Darmstädter Führung. Ulrich Taffershofer ließ sich von Victor Pálsson zu leicht abschütteln, im Nachsetzen traf der Isländer zur verdienten Führung (31.).
Die Osnabrücker brauchten gut zehn Minuten, um wieder Struktur ins eigene Spiel zu bringen. Der letzte schöne Spielzug der ersten Hälfte hätte um ein Haar noch zum Ausgleich geführt. Hennings Direktschuss strich Zentimeter am Pfosten vorbei (42.).
Grote beweist goldenes Händchen
Doch auch wenn VfL-Coach Grote offensiv wechselte, war der Schwung nach dem Seitenwechsel erst einmal wieder dahin. Die Hessen waren zunächst dichter am zweiten Tor des Abends. Kühn rettete stark gegen Erich Berko (63.), hatte aber Glück, dass der Angreifer beim Kopfball nach der folgenden Ecke offenbar selbst überrascht über seinen Freiraum war.
Die Darmstädter drängten allerdings in der Folge nicht mit Nachdruck auf die Entscheidung. Und zu Beginn der Schlussphase wurden die Gastgeber dann noch mal gefährlich. Taffertshofer und Luc Ihorst prüften Torhüter Marcel Schuhen (73.). Fünf Minuten später führte eine Kombination der Joker zum Ausgleich: Sebastian Kerks Flanke drückte Ihorst über die Linie - 1:1. Beide Teams gaben sich mit dem Remis nicht zufrieden. Aber sowohl Darmstadts Mathias Honsak, dessen Kopfball an der Latte landete (81.), als auch Santos, der sich im Zweikampf beim Schuss verletzte (87.), nutzten ihre Chancen nicht.