St. Pauli hofft gegen Heidenheim auf Top-Team-Effekt
Holstein Kiel hat es bereits getan. Nun könnte der FC St. Pauli dem Hamburger SV in der Mission Bundesliga-Aufstieg beistehen. Denn die Kiezkicker empfangen heute (18.30 Uhr / im Livecenter bei NDR.de) den Zweitliga-Vierten 1. FC Heidenheim, der dem HSV bis auf zwei Punkte auf die Pelle gerückt ist. In erster Linie muss die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay aber sich selbst helfen. Nach der 0:4-Klatsche in Darmstadt hat St. Pauli nur noch fünf Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsplatz. Und nach dem Heidenheim-Heimspiel folgen zwei Auswärtspartien bei direkten Konkurrenten im Tabellenkeller (Bochum und Karlsruhe).
Gute Bilanz gegen Top-Teams
Selbstvertrauen kann St. Pauli aus seiner Heimbilanz gegen Spitzenteams ziehen. Zwei Siege und ein Unentschieden schlagen zu Buche. "Heidenheim ist ein Top-Gegner. Es wird ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben in dieser Saison schon öfter bewiesen, dass wir gerade gegen starke Teams bestehen können", sagte Luhukay. Er habe "einen Riesenrespekt" vor den Heidenheimern, die sich seit Jahren mit einem vergleichsweise kleinen Etat in der Zweitliga-Spitze etabliert haben. "Das ist großartig, und Heidenheim wird auch bei uns gewinnen wollen. Aber für uns ist es ebenfalls wichtig, zu punkten."
Luhukays Experimente
In Darmstadt hatte der Trainer einmal mehr - und von außen betrachtet ohne Not - etwas probiert. Er brachte Boris Taschtschi von Beginn an und setzte damit aufs falsche Pferd. Die Korrektur (vier Wechsel in der 61. Minute) erfolgte zu spät. Nach dem Spiel bemängelte der Coach dann das Fehlen der "absoluten Gewinner-Mentalität". Eines seiner speziellen Experimente hatte Luhukay bereits im Hinspiel in Heidenheim gestartet - mit acht (!) Wechseln in der Startelf. Die Partie an der Brenz ging mit 0:1 verloren.
Beim 1:0-Erfolg gegen Nürnberg im ersten Heimspiel nach der Corona-Pause hatten Henk Veerman und Dimitrios Diamantakos Seite an Seite gestürmt. Das Duo hatte schon beim Derby-Sieg gegen den HSV funktioniert. Doch es ist fraglich, ob Luhukay den Griechen, der zur neuen Saison für Hajduk Split spielen will und nach seiner Einwechslung in Darmstadt einen Elfmeter verschoss, das Vertrauen für die Startelf gegen Heidenheim schenken will. Andererseits haben neun weitere Profis bei St. Pauli auslaufende Verträge. "Wir werden bis zum letzten Spieltag alle Spieler im Kader brauchen", sagte Luhukay.
Östigard fehlt gelbgesperrt
Ersetzen muss Luhukay in jedem Fall einen seiner Aktivposten. Verteidiger Leo Östigard sitzt eine Gelbsperre ab. Schon ein Teilerfolg gegen den FCH würde St. Pauli helfen, denn der Blick auf die Statistik lässt vor dem Auswärts-Doppel in Bochum und Karlsruhe nicht viel Hoffnung keimen: Die Kiezkicker haben in der dieser Saison erst einmal auf fremdem Platz gewonnen - im Stadtderby beim HSV (2:0).