"Zeit, um abzuliefern" - Aufstiegsaspirant St. Pauli startet gegen Kaiserslautern
Der FC St. Pauli startet heute mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern in die Rückrunde der 2. Fußball-Bundesliga. Nach den drei Remis in Folge zum Ende der Hinrunde wollen die Kiezkicker endlich wieder einen Sieg einfahren.
"Natürlich wollen wir von Anfang an da sein. Wir wollen sofort zeigen, welchen Anspruch wir haben und dass wir als Sieger vom Platz gehen wollen. Wir wollen die Energie sofort auf die Tribüne tragen", erklärte St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler am Donnerstag.
Dass dabei in Jackson Irvine und Connor Metcalfe zwei wichtige Spieler fehlen, weil sie für Australien beim Asien-Cup auflaufen, will Hürzeler gar nicht erst als Ausrede für eine möglicherweise schwächere Leistung aufkommen lassen: "Die Hinrunde war gut, aber nur ein gewisses Vorgeplänkel. Jetzt geht es richtig los, jetzt ist die Zeit, um abzuliefern."
Hürzeler: "Kemlein wird uns definitiv besser machen"
Die Kiezkicker haben in der Winterpause reagiert und Aljoscha Kemlein bis Saisonende von Union Berlin ausgeliehen. Der 19-Jährige soll helfen, das doppelte "australische Loch" (Metcalfe war stets Vertreter von Irvine, wenn der fehlte) im defensiven Mittelfeld zu stopfen. Eine ambitionierte Aufgabe, denn Kemlein hat für die Berliner lediglich zwei Kurz-Einsätze in der Bundesliga und einen Ersatz in der Champions League vorzuweisen.
Hürzeler ist aber vom Neuzugang überzeugt: "Aljoscha hat sich super integriert. Er passt mit seinen Werten sehr gut in unser Team. Ich freue mich, dass er bei uns ist. Ich glaube daran, dass er uns definitiv besser machen kann." Kemlein wird aller Voraussicht nach beim Anpfiff der Partie gegen den FCK am Sonnabend (13 Uhr, im NDR Livecenter) auf dem Platz stehen.
Hartel: "Als Mannschaft näher zusammengekommen"
Im Gegensatz zu den Pfälzern, bei denen es mit dem neuen Trainer Dimitrios Grammozis und fünf neuen Profis zahlreiche personelle Veränderungen gab, ist der Kader der Hamburger bis auf die Verpflichtung von Kemlein unverändert geblieben. Mittelfeldmotor Marcel Hartel blickt daher positiv auf die Vorbereitung zurück: "Wir sind als Mannschaft wieder ein Stück näher zusammengekommen."
"Wir müssen in diesem Jahr einfach mit dem Gedanken reingehen, dass wir es können. Ich bin absolut positiv gestimmt, dass wir das auch hinbekommen." St.-Pauli-Profi Marcel Hartel
Die 1:3-Niederlage im Testspiel gegen Zweitliga-Kellerkind VfL Osnabrück wollte der 27-Jährige nicht überbewerten: "Wir haben das Spiel aufgearbeitet und auch positive Schlüsse daraus gezogen. Denn es war nicht alles schlecht, phasenweise haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht." Auch im Training der Kiezkicker werde gut gearbeitet: "Du willst immer gewinnen und nicht als Verlierer vom Platz gehen. Das versuchen wir auch im Training reinzubekommen, damit es am Wochenende dann auch in den Köpfen ist. Es geht darum, diese Gewinnermentalität in die Mannschaft reinzutragen."
Nach Kaiserslautern wartet zweimal Düsseldorf
Ein Sieg gegen Kaiserslautern wäre ein richtungsweisendes Erfolgserlebnis für die anschließenden beiden schweren Duelle mit Fortuna Düsseldorf. Zunächst gastieren die Kiezkicker am 27. Januar (20.30 Uhr) in der Liga beim direkten Konkurrenten um den Bundesliga-Aufstieg, drei Tage später steht am heimischen Millerntor das Viertelfinal-Duell im DFB-Pokal an.
Mögliche Aufstellungen:
St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas, Kemlein, Hartel, Treu - Afolayan, Eggestein, Saad
Kaiserslautern: Krahl - Zimmer, Toure, Tomiak, Zuck - Niehues, Ritter - Tachie, Puchacz - Abiama, Ache