HSV: Die ersten deutschen Meisterschaften
1923 entschädigt sich der HSV in Berlin für die im Jahr zuvor verpasste Meisterschaft. Nach dem Sieg über Oberschöneweide vergehen fünf Jahre, ehe die "Generation Harder" erneut triumphiert.
Ein Jahr nach den Endspieldramen von 1922 mit dem Titelverzicht entschädigt sich der HSV mit seinem ersten Finalerfolg. Im Grunewaldstadion schlagen Harder und Co. den Berliner Vertreter Union Oberschöneweide glatt mit 3:0 und holen erstmals die Meister-Trophäe "Viktoria" in die Hansestadt. Die Presse schwärmt von den "fliegenden Kombinationen" der Hanseaten. Als schnell und zielstrebig wird das HSV-Spiel der 1920er-Jahre beschrieben, im Unterschied zur technischen Eleganz, die etwa der Rivale aus Nürnberg auf den Platz zaubert.
Zweiter Titel: Triumph in der Heimat
Auch in den folgenden fünf Jahren schafft der HSV es in die Endrunde. Aber erst 1928 gelingt der zweite Meistercoup, mit 5:2 im Endspiel über Hertha BSC - wieder ein Berliner Gegner. Hamburg feiert den Triumph diesmal aber daheim, das Finale wird vor 40.000 Zuschauern im Bahrenfelder Stadion, dem Vorgänger des Volksparkstadions, ausgetragen. Um die Einnahmen aus den Endrunden-Spielen kommt es zum Streit zwischen dem Verein und dem DFB, der 80 Prozent der Final-Einnahmen für sich beansprucht. Die Hamburger können Geld gerade besonders gut gebrauchen. Clubboss Paul Hauenschild ist dabei, vor den Toren der Stadt am Ochsenzoll ein 130.000-Quadratmeter-Gelände nebst Gaststätte "Lindenhof" für den HSV zu erwerben.
10. Juli 1923, Endspiel um die deutsche Meisterschaft, Deutsches Stadion Berlin:
HSV - Union Oberschöneweide 3:0 (1:0)
Tore: 1:0 Harder (34.), 2:0 Breuel (70.), 3:0 Schneider (90.)
Zuschauer: 64.000
HSV: Martens, Beier, Speyer, Carlsson, Halvorsen, Krohn, Kolzen, Breuel, Harder, Schneider, Rave
29. 7. 1928, Endspiel um die deutsche Meisterschaft, Bahrenfelder Stadion Hamburg:
HSV - Hertha BSC Berlin 5:2 (3:1)
Tore: 1:0 Harder (7.), 2:0 Rave (17.), 3:0 Kolzen (20.), 3:1 Kirsei (24.), 4:1 Horn (57.), 5:1 Kolzen (64.), 5:2 Grenzel (75.)
Zuschauer: 50.000
HSV: Blunk, Beier, Risse, Lang, Halvorsen, Carlsson, Kolzen, Ziegenspeck, Harder, Horn, Rave