0:1 gegen Aue - VfL Osnabrück ist aus dem Tritt geraten
Fußball-Zweitligist VfL Osnabrück hat die Wiedergutmachung nach dem 0:5 beim HSV verpasst. Das 0:1 (0:1) am Freitagabend gegen Erzgebirge Aue war bereits die fünfte Heimniederlage in Folge.
Seit dem 31. Oktober 2020 (2:1 gegen Sandhausen) wartet der VfL damit auf einen Sieg im eigenen Stadion. Osnabrücks Trainer Marco Grote sprach von einem "verdienten Sieg" für Aue und bemängelte, dass sein Team sich zu wenig Tormöglichkeiten erarbeitet habe: "Uns hat die Klarheit gefehlt, die Sauberkeit und das zielgerichtete Spiel nach vorne."
Gleichwohl sind 22 Punkte zum Hinrundenabschluss eine passable Bilanz für die Niedersachsen. Der Abstand zur Abstiegszone beträgt immerhin acht Zähler. Allerdings steht schon kommenden Dienstag (20.30 Uhr) eine schwere Aufgabe auf dem Programm: In Greuther Fürth gastiert eines der Top-Teams der Liga an der Bremer Brücke.
Wieder früher Rückstand für den VfL
Nach dem 0:5-Debakel in Hamburg änderte VfL-Coach Grote sein Team gleich auf sechs Positionen. Zunächst ohne Erfolg. Dauerte es in Hamburg bis zur 16. Minute, ehe die Osnabrücker in Rückstand gerieten, so blieben sie gegen Aue lediglich 13 Minuten ohne Gegentor: Dimitrij Nazarov flankte einen von Marc Heider unzureichend geklärten Ball von der rechten Seite an den langen Pfosten, dort rauschte John-Patrick Strauß heran und erzielte per Kopf die Führung für die Gäste. Gegenspieler Bryan Henning - ebenso wie Heider einer der Neuen in der Startelf - war zu spät gekommen.
Zu spät kamen die VfL-Profis auch meist in der Folgezeit. Immer wieder mussten die Osnabrücker nach Fehlpässen ihren Gegenspielern hinterherrennen. Während Aue durch Sören Gonther (19.) und Florian Krüger (33., 35.) weitere, wenn auch nicht hochkarätige, Tor-Gelegenheiten hatte, schossen die Gastgeber im ersten Durchgang nicht ein einziges Mal brauchbar auf das von Martin Männel gehütete Gäste-Gehäuse.
Osnabrück im Glück - Hochscheidt trifft nur den Pfosten
Kurz nach Wiederbeginn musste Männel dann erstmals sein Können zeigen. Aues Keeper faustete die von Sebastian Kerk direkt aufs Tor gezogene Ecke in höchster Not aus dem Strafraum (48.). Fünf Minuten später packte Männel bei einem wuchtigen Distanzschuss von Etienne Amenyido sicher zu (53.).
Doch dichter dran an einem Treffer blieben die Gäste: Jan Hochscheidt zirkelte einen Freistoß an den Pfosten. Von dort aus prallte der Ball an den Fuß von VfL-Keeper Philipp Kühn - zum Glück aber zurück ins Feld und nicht über die Torlinie (56.).
Rot für Ihorst
Der VfL stemmte sich gegen die Niederlage, phasenweise schnürten die Niedersachsen die Erzgebirgler in deren eigener Hälfte ein. Doch wirklich gefährlich wurde es im Auer Strafraum kaum, zu ideenlos trugen die Gastgeber ihre Angriffe vor. Die beste Gelegenheit vergab Luc Ihorst, der in der 89. Minute einen Kopfball knapp neben das Tor setzte. Zu allem Überfluss kassierte Ihorst in der Nachspielzeit noch die Rote Karte wegen Spuckens - der gebrauchte Osnabrücker Abend war perfekt.