Veranstaltung zum Tag der Pressefreiheit: Mariam Noori und Sulaiman Tadmory stehen auf dem Podium im Centralkomitee in Hamburg © NDR Foto: Carolin Fromm

Tag der Pressefreiheit: NDR diskutiert mit Schülerinnen und Schülern

Stand: 03.05.2023 17:49 Uhr

Zum Welttag der Pressefreiheit am 3. Mai hat der NDR Journalist*innen und Schüler*innen in den Dialog gebracht. In zahlreichen Workshops ging es um unterschiedlichste Facetten des Themas Pressefreiheit. Hier gibt es Videos zu vielen der Veranstaltungen, Bilder von den Workshops und weitere Infos.

In zahlreichen NDR Standorten fanden Workshops zu KI, Pressefreiheit und journalistischer Arbeit statt. Zudem gingen mehrere Journalist*innen des NDR mit Jugendlichen beim Medien-übergreifenden Thementag "Clever recherchieren: Wir lassen uns nicht manipulieren" in den Austausch. Die Initiative "Journalismus macht Schule" (JMS) hatte etwa 200 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 10 bis 13 waren in das Hamburger Centralkomitee geladen. Die Veranstaltungen, die über den YouTube-Kanal von TIDE gestreamt wurden, können hier nachgeschaut werden.

Streams zum Nachgucken: Von Fake-News über Klimakrise bis TikTok

Deutschland im Ranking der Pressefreiheit abgerutscht

Kyra Funk und Kerstin Schröter vom Verein JMS hatten am Morgen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Centralkomitee begrüßt. Zum Auftakt ging es auch darum, dass Deutschland gerade im weltweiten Ranking der Pressefreiheit um fünf Plätze auf Rang 21 abgesunken ist.

Ein junges Team von Hamburgs Bürger*innen-Sender TIDE befragte das Publikum anschließend zu eigenen Erfahrungen und Einschätzungen zum Thema Pressefreiheit. Die Nachwuchs-Journalist*innen führten auch durch die weitere Veranstaltung.

Unabhängig berichten, wenn man selbst betroffen ist?

Den Auftakt bei den Workshops im Centralkomitee machten die STRG_F Reporter*innen Mariam Noori und Sulaiman Tadmory. Sie berichteten vor allem über ihre Arbeit in Afghanistan und Syrien. Dabei ging es auch um die Frage, wie man als Journalist*in unabhängig berichten kann, wenn man selbst von einer "aktuellen Lage" betroffen ist. Tadmory zum Beispiel lebte im Bürgerkriegsland Syrien, als er seine Arbeit als Journalist begann.

Im Anschluss lief im Stream "Die Verifizierungs-Show: Mit diesen Tools kannst du Fake News entlarven" mit zwei Journalisten vom "stern". Sie referierten darüber, wie Medien-Profis ihre Informationen überprüfen. Ein Schwerpunkt war der Authentizitäts-Check von Bildern und Videos aus dem Internet. Die Schülerinnen und Schüler konnten Fragen stellen und bekamen auch viele Tipps für eigene Recherche-Projekte.

Wie funktioniert die "Machtmaschine Social Media"?

Im dritten Stream "Klimakrise: Darf sich Journalismus mit der guten Sache gemein machen?" referierten und diskutierten eine Journalistik-Wissenschaftlerin, eine Klima-Aktivistin, die auch Journalistin ist, und ein Journalist von "Die Zeit" mit den Schülerinnen und Schülern.

Anschließend war die NDR Tech-Journalistin Svea Eckert an der Reihe. In ihrem Workshop "Die Machtmaschine - Wie Social-Media deine Meinung beeinflusst" ging es darum, wie Soziale Medien funktionieren und wie diese mit Hilfe von Algorithmen Einfluss darauf nehmen, was in der öffentlichen Diskussion gerade "Thema" ist.

"Wollen auf TikTok Nachrichten für Leute in eurem Alter verbreiten"

Im Workshop "TikTok: Was kann man da noch glauben?" tauschte sich tagesschau-TikTokerin Anna Albrecht mit den Jugendlichen aus. In ihrem Beitrag ging es vor allem um News-Content auf TikTok. Die Zuschauerinnen und Zuschauer wollten von ihr zum Beispiel wissen, wie es überhaupt dazu kam, dass die tagesschau auf TikTok aktiv wurde. Albrechts Antwort: Es sei darum gegangen, auch wieder jüngere Nutzer*innen zu erreichen, für die die klassische Fernsehsendung keine Option mehr ist. "Unsere Idee ist nicht, unbedingt TikTok-Videos zu machen, sondern wir wollen Nachrichten verbreiten für Leute, die in eurem Alter sind."

Den Abschluss der Veranstaltung im Centralkomitee bildete der Workshop "Fake-News als Waffen: Der Krieg mit der Desinformation" von zwei "Spiegel"-Journalist*innen. Sie berichteten viel von ihrer Arbeit, bei der sie vor allem Rechtsextremismus im Blick haben.

Weitere Workshops beim NDR am Rothenbaum und in Lokstedt

Schüler*innen der Stadtteilschule Poppenbüttel stehen im Studio 2 des NDR zusammen mit Moderatorin Kathrin Drehkopf. © NDR/Carolin Fromm Foto: Carolin Fromm
ZAPP Moderatorin Kathrin Drehkopf wirft mit ihren Schüler*innen noch einen Blick ins Fernsehstudio.

Weitere Veranstaltungen zum Tag der Pressefreiheit fanden an den Hamburger NDR Standorten am Rothenbaum und in Lokstedt statt. Bei den von NDR Journalistinnen und Journalisten gestalteten Workshops ging es um die Themen: "Immer nur Konflikte - Gewalt in den Medien", "So geht Medien", "Pressefreiheit - was geht mich das an", "Gefangen im Krieg - Aus der Ausnahmesituation berichten", "Wie sich Pressefreiheit und KI vertragen" und "Pressefreiheit - was ist das überhaupt und wer braucht das?".

Für die Workshops beim NDR konnten sich Lehrerinnen und Lehrer zuvor mit ihren Schulklassen bewerben. Etwa 20 Jugendliche von der Goethe-Schule in Hamburg-Harburg zum Beispiel trafen sich dann am Mittwoch mit N-JOY Mitarbeiter*innen am Rothenbaum. Dozent Jonny Thumb und seine Kolleg*innen erklärten den Schülerinnen und Schülern im Seminar "So geht Medien" alles über Journalismus und die Arbeit bei dem jungen Hörfunkprogramm des NDR.

"Ich dachte, das wird voll langweilig..."

Auch die 9. Klasse der Gyula Trebitsch Schule aus Hamburg-Tonndorf war beim NDR dabei. Die Schüler*innen besuchten das Landesfunkhaus Hamburg am Rothenbaum. Nach einer Führung gab es eine Diskussionsrunde mit Journalist*innen aus den Bereichen Nachrichten, Radio, Online und Fernsehen. Hier wurde geklärt, wie Pressefreiheit im Alltag der Redaktion aussieht, wie es ist, wenn man in einem Land lebt, in dem Pressefreiheit keine Priorität hat und wie gefährlich der Job als Journalist sein kann. Im Anschluss konnten die Schülerinnen und Schüler selbst tätig werden: Sie führten eine Hörfunk-Diskussion zum Thema "Oben-ohne-Freibäder", nahmen ein Pro-Contra-Video zum Thema Waffengesetze auf und erstellten für Instagram Faktentafeln mit Ideen zur Reformierung des Schulsystems. Resümee eines Schülers: "Ich habe erwartet, dass der Tag voll langweilig wird, aber er war echt spannend!“

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