Neumünster: Arzt soll mit gefälschtem Impfpass gearbeitet haben
Das Friedrich-Ebert-Krankenhaus hat Strafanzeige gegen einen seiner Ärzte gestellt. Der Mann soll einen gefälschten Corona-Impfausweis gehabt haben. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Der Arzt der Kinderstation des Friedrich-Ebert-Krankenhauses (FEK) in Neumünster soll seine vermeintliche Corona-Schutzimpfung mit einem gefälschten Ausweis belegt haben. Später, so der Vorwurf, infizierte sich der Mann mit dem Virus und arbeitete trotz Erkältungssymptomen zunächst weiter.
Hat Arzt Mitarbeiter angesteckt?
Er könnte so nicht nur gegen die Hygienevorschriften des Krankenhauses verstoßen, sondern auch infektiös Kontakt zu Patienten und Kollegen gehabt haben. Es bestehe der Verdacht, dass der Arzt eine Person aus dem Mitarbeiterumfeld des Krankenhauses angesteckt habe, so die Sprecherin der Krankenhauses.
Arzt begab sich in Quarantäne
"Wir haben diesen Fall intern sorgfältig geprüft und ihn dann der Polizei gemeldet. Das Krankenhaus hat Strafanzeige gestellt", sagte die Sprecherin des FEK in Neumünster NDR Schleswig-Holstein. Als ein positives Testergebnis vorlag, begab sich der Arzt nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein sofort in Quarantäne. Die Staatsanwaltschaft Kiel hat inzwischen Ermittlungen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung aufgenommen.
Gefälschter Ausweis ist kein Einzelfall
Das Friedrich-Ebert-Krankenhaus hat nach eigenen Angaben nicht das erste Mal mit einem gefälschten Impfpass zu tun. "Vor einigen Wochen gab es bereits einen weiteren Fall. Wir haben ein Gespräch mit dem Mitarbeiter geführt - und das hat zur Selbstanzeige des betreffenden Mitarbeiters geführt. Inzwischen ist diesem Mitarbeiter fristlos gekündigt worden", sagte die Sprecherin.
Der Kinderarzt ist bis zur Klärung der Vorwürfe von der Arbeit freigestellt.