Corona: Letzte Impfstellen in SH schließen
Termin-Kampf im Internet, Priorisierung, offene Impfaktionen - heute geht in Schleswig-Holstein die Zeit der Impfstellen zu Ende. Corona-Schutzimpfungen werden dann ab April vollständig in Arztpraxen, beim Betriebsarzt oder in impfenden Apotheken durchgeführt.
"Die Impfkampagne war eine Gemeinschaftsleistung, auf die alle Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner stolz sein können", resümiert Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) wenige Tage vor der Schließung der letzten aktiven Impfstellen. Noch werden in Schleswig-Holstein insgesamt sieben Schwerpunktzentren betrieben: in Flensburg, Husum (Kreis Nordfriesland), Kiel, Lübeck, Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg), Prisdorf (Kreis Pinneberg) und Neumünster. Doch wie Anfang November angekündigt, geht die Corona-Schutzimpfung ab April in die Regelversorgung über - die letzten Impfstellen schließen.
Großer Beitrag zur Impfkampagne
Seit dem Sommer 2021 standen die Impfzentren allen Menschen im Land zur Verfügung. Mehr als 2,6 Millionen Corona-Impfungen wurden in den Einrichtungen vorgenommen - das sind rund 35 Prozent der bisher in SH verabreichten Dosen. In der Spitze waren es 28 Impfzentren und -stellen, die den niedergelassenen ärztlichen Bereich in Schleswig-Holstein unterstützt haben. "Die Impfkampagne hat durch wirksamen Schutz insbesondere vor schweren und schwersten Krankheitsverläufen entscheidend dazu beigetragen, Menschenleben zu schützen, das Infektionsgeschehen zu bremsen und unser Gesundheitssystem zu entlasten", erklärt von der Decken.
Großes Lob von der Ministerin gibt es auch für die mobilen Impfteams im Land, die rund eine halbe Million Impfungen durchgeführt haben: "Durch die Möglichkeit ihres flexiblen Einsatzes konnten sowohl besonders vulnerable Gruppen - zum Beispiel in Pflege- und Einrichtungen der Eingliederungshilfe - gezielt erreicht als auch niedrigschwellige Impfangebote gemacht werden." Auch sie haben maßgeblich zum Gelingen der Impfkampagne in Schleswig-Holstein beigetragen, so von der Decken.
Bei den ersten und zweiten Auffrischungsimpfungen ist Schleswig-Holstein im Vergleich der Bundesländer führend. Gleiches gilt für die Grundimmunisierung bei Kindern und Jugendlichen.
Aufwendige Kampagne mit zahlreichen Helferinnen und Helfern
Laut SH-Gesundheitsministerium haben das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter Unfallhilfe in Spitzenzeiten der Impfkampagne wöchentlich etwa 625 Vollzeitstellen vorgehalten, um den Impfbetrieb zu gewährleisten. Dazu kommen demnach hunderte weitere Kräfte im ärztlichen Dienst, am Empfang und in den mobilen Teams. Eine endgültige Bilanz liege, so das Ministerium, noch nicht vor. Klar sei jedoch, dass die Impfkampagne im Zeitraum von Dezember 2020 bis Juni 2022 knapp 100 Millionen Euro gekostet habe.