Wohnungsbrand in Lübecker Altstadt: Einsatz beendet

Stand: 05.10.2024 12:55 Uhr

In Lübeck hat es in einem Mehrfamilienhaus in der Kanalstraße gebrannt. Der Zugang zur Wohnung war durch Unrat erschwert. Eine Brandwache ist noch wegen der Gefahr von Glutnestern vor Ort.

Am Freitagvormittag ist in Lübeck eine Rauchentwicklung aus einer Wohnung in der Kanalstraße auf der Lübecker Altstadtinsel gemeldet worden. Laut Polizei berichteten Nachbarn von einem lauten Knall, gefolgt von dichtem, schwarzem Rauch, der aus einer Wohnung im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses quoll. Die Anwohner des fünfgeschossigen Gebäudes mussten ihre Wohnungen verlassen. Nach mehr als 24 Stunden konnte der Einsatz beendet werden. Vor Ort befindet sich noch eine sogenannte Brandwache, falls es noch Glutnester gibt.

Es wurde nach Angaben von Polizeispreicher Maik Seidel zunächst vermutet, dass sich noch eine Person in der betroffenen Wohnung befinden könnte. Deshalb rückten Feuerwehr und Rettungskräfte mit einem Großaufgebot aus: zwei Löschzüge, und sechs freiwilligen Wehren im Einsatz. Am Freitagabend waren fast 200 Einsatzkräfte im Einsatz.

Feuerwehr gelangte nicht in Wohnung

Die Rettungskräfte standen allerdings vor einem Problem: Die Wohnung, in der das Feuer ausgebrochen war, war bis unter die Decke vollgestellt. Ein Feuerwehrsprecher berichtete, dass sogar eine Zwischendecke eingezogen worden sein soll - um noch mehr Möbel, Gegenstände und Unrat zu deponieren. "Das muss man sich so vorstellen, dass in der Wohnung Möbel und andere Gegenstände derart gestapelt sind, dass der Zugang durch Fenster oder Türen faktisch nicht möglich war", sagte Einsatzleiter Fabian Lemke. Innerhalb von zwei bis drei Stunden kamen die Einsatzkräfte nur maximal zwei Meter weit in die Wohnung.

Außerdem bestand laut Lemke durch das hohe Gewicht auf die Zwischendecken aus Holz Einsturzgefahr. Zuviel Löschwasser hätte diese Gefahr verstärkt. Deshalb wurde das Technische Hilfswerk (THW) gerufen, um das Gebäude zu stabilisieren. Es wurden unter anderem Stützbalken in den Wohnungen im Erdgeschoss installiert. Diese Arbeiten waren am Abend abgeschlossen. Anschließend begannen die Einsatzkräfte, die Wohnung auszuräumen, um besser an den Brandherd zu gelangen. Parallel wurde mittels Drehleiter von außen gelöscht. Weitere Löschversuche gab es vom Hausflur aus.

Heute früh teilte ein Sprecher der Feuerwehr auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein mit, dass die Einsatzkräfte davon ausgehen, dass sich niemand in der Wohnung befindet.

Wohnungen zunächst unbewohnbar

Die Wohnungen des Mehrfamilienhauses sind bis auf weiteres unbewohnbar, so Lemke. Die fünf Nachbargebäude konnten wieder bezogen werden. Verletzt wurde bei dem Einsatz aber bislang niemand.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Schleswig-Holstein Magazin | 05.10.2024 | 12:00 Uhr

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