Ein Kleinkind greift nach einem Kanne auf einem Herd. © Imago
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AUDIO: Initiative aus Norderstedt macht auf Gefahr von Brandverletzungen aufmerksam (1 Min)

Tag des brandverletzten Kindes: Hilfe aus SH

Stand: 07.12.2024 12:30 Uhr

Knapp 30.000 Kinder im Jahr verbrennen oder verbrühen sich so, dass sie ärztlich behandelt werden müssen. Die Initiative für brandverletzte Kinder "Paulinchen" aus Norderstedt informiert über die Gefahren im Alltag.

Der 7. Dezember ist der Tag des brandverletzten Kindes. In diesem Jahr steht er unter dem Motto: "Tee tut weh". Denn: Heißes Teewasser kann schwere Verbrennungen hervorrufen. Gerade bei Kindern ist das besonders dramatisch. Darauf möchte die Initiative für brandverletzte Kinder, "Paulinchen", aus Norderstedt (Kreis Segeberg) aufmerksam machen. "Es hinterlässt Narben auf der Haut, aber auch auch auf der Seele. Eine großflächige Verbrennung oder Verbrühung ist extrem schmerzhaft. Weil Kinder noch wachsen, sind häufig Korrektur-Operationen nötig", erklärt Paulinchen-Sprecherin Verena Deitmaring.

Jedes Jahr müssen laut "Paulinchen" bundesweit mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden. Etwa 7.000 Kinder verletzen sich so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen. Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten gehören nach Angaben der Initiative zu den häufigsten Unfallursachen bei kleinen Kindern im Alter von 0 bis 2 Jahren. Die Tasse mit heißem Tee zählt laut "Paulinchen" dabei zur häufigsten Unfallquelle. "Mit dem Tag des brandverletzten Kindes wollen wir ein Bewusstsein für die Gefahren schaffen und gemeinsam dazu beitragen, Kinder zu schützen", sagt Susanne Falk, Vorstandsvorsitzende von "Paulinchen".

Tipps von "Paulinchen", um Verbrennungen zu vermeiden

  • Es sollten keine Flüssigkeiten über 50 Grad Celsius in der Nähe von Kindern sein. Schon die Temperatur am Wasserhahn sollte über ein Thermostat eingestellt werden.
  • Wasserkocher nach Gebrauch immer ausleeren und ausstöpseln.
  • Heißgetränke nie an Tischkanten stehen lassen, damit die Kinder nicht drankommen.
  • Nichts Heißes essen oder trinken, wenn das Kind auf dem Schoß sitzt.
  • Beim Kochen Töpfe immer auf die hinteren Platten stellen und ein Herdschutzgitter anbringen.
  • Kinder immer von heißen Backöfen oder Kaminen fernhalten.
  • Wer die Milch im Fläschchen oder den Brei in der Mikrowelle erwärmt, sollte danach immer gut umrühren und vor allem selbst probieren, bevor er sein Kind füttert.
  • Brennendes Fett in der Pfanne nie mit Wasser löschen. Das gilt natürlich auch, wenn kein Kind in der Nähe ist. Denn das kann zu einer Explosion führen.

Der Verein aus Norderstedt klärt durch Plakate, Flyer und Aktionstage auf. Er ist bundesweit aktiv, kooperiert mit Kinderkliniken, Hautärztinnen und -ärzten sowie Feuerwehren. Das Ziel ist es, solche Unfälle zu vermeiden. Der "Tag des brandverletzten Kindes" findet jährlich am 7. Dezember statt. Daran nehmen auch Krankenhäuser, Feuerwehren und Kindergärten teil.

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

Nachrichten für Schleswig-Holstein | 07.12.2024 | 10:00 Uhr

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