Weltumsegler Wilfried Erdmann mit 83 Jahren gestorben
Wilfried Erdmann hatte mit seinen Bestsellern und Berichten von seinen Abenteuern Hunderttausende erreicht: Jetzt ist der Weltumsegler im Alter von 83 Jahren verstorben.
Wie seine Frau mitteilte, verstarb Wilfried Erdmann am Montagnachmittag. Er lebte zuletzt im kleinen Dorf Goltoft an der Schlei. Mit seinem Holzboot "Kathena" hatte er von 1966 bis 1968 als erster deutscher Segler allein die Welt umrundet. Später umrundete er mit der "Kathena Nui" allein sogar nonstop die Welt, zunächst 1984/85, dann erneut 2000/2001 - diesmal westwärts, also gegen die vorherrschenden Winde.
Alleine 343 Tage lang auf See
Weltweit war er erst der fünfte Segler, dem dies gelang. Fast 60.000 Kilometer lang war die beschwerliche Route und dauerte 343 Tage. "Eine Reise an die eigenen Grenzen" nannte er das Abenteuer danach. In mehreren Büchern beschrieb er die langen Reisen mit Polarstürmen, Einsamkeit, aber auch Hochgefühlen auf den Weltmeeren. Auch mit seinen Fotos und Videoaufnahmen begeisterte er viele Menschen und inspirierte viele, selbst zu segeln.
Noch im April veröffentlichte er sein neues Buch
Die Gewissheit, von seiner Frau Astrid, die er einst "im Hafen gefunden" habe, empfangen zu werden, habe ihm über manchen schweren Tag auf See geholfen, erinnerte er sich 2015 vor seinem 75. Geburtstag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Ende August vergangenen Jahres hatte Wilfried Erdmann bekannt gemacht, das Segeln aus gesundheitlichen Gründen aufzugeben. Noch Ende April dieses Jahres veröffentlichte der Segler sein neuestes Buch, "Ingeborg und das Meer". Damit, so Erdmann, habe er seiner Schwiegermutter ein Denkmal setzen wollen.