Weihnachtsmärkte in SH: Erwartungen übertroffen
Zwar liegen die Umsätze noch leicht unter denen vor der Corona-Pandemie, doch Schausteller und Einzelhändler sind zufrieden. Die Märkte locken auch wieder internationalen Besuch an.
Der Punsch kostet an einigen Ständen vier Euro, der Schoko-Erdbeerspieß fünf Euro. Doch das hält kaum jemanden davon ab, endlich wieder weitgehend unbeschwert die Weihnachtsmärkte zu genießen. Am Sonnabendnachmittag ist an schnelles Vorankommen auf dem Flensburger Holm nicht zu denken. Wer sich umhört, merkt auch sofort: Die Dänen sind wieder da, die gerne einen Großeinkauf in den speziellen Grenzmärkten mit einem Weihnachtsbummel rund um die Flensburger "Pyramide" verbinden.
Dänen zurück in Flensburg
Die Unterkünfte in der Stadt sind nach Angaben der Tourismus Agentur Flensburger Förde ausgebucht. "Die Leichtigkeit ist wieder da," freut sich Ulf von Finthel, Sprecher des Innenstadt-Vereins City Flensburg e.V. Nur gut 100 Meter weiter bilden sich am Sonnabend vor dem Süßwarenstand von Frank Dörksen kleine Schlangen. Er ist der Vorsitzende des Verbands der Schausteller und Marktleute in Schleswig-Holstein.
Fast alle Standbetreiber sind wieder am Start
Dörksen zeigt sich überaus zufrieden: "Wir sind aufgrund der Krise mit niedrigen Erwartungen ins Weihnachtsgeschäft gegangen. Aber wir sind positiv überrascht worden." Während der Corona-Pandemie haben laut Dörksen fast alle Schausteller durchgehalten. Viele bekamen staatliche Hilfen, einige nahmen Kredite auf. Dörksen betont, dass die Weihnachtsmärkte tausende Menschen in die Innenstädte ziehen, in denen Leerstände zunehmen. Seine Kollegen im Verband melden zurück, dass sie Umsätze fast wie 2019 verbuchen. Allerdings seien auch die Kosten gestiegen.
Kieler Wichtelwald wird gut angenommen
Vergleichbares berichtet Thomas Schütte, der das Weihnachtsdorf auf dem Kieler Rathausplatz organisiert. Er zieht den Vergleich zum vergangenen Jahr. Die Umsätze seien deutlich gestiegen. Ein Detail hat sich aufgrund der Pandemie dann doch verändert: Statt einer Hütte ließ Schütte einen "Wichtelwald" zum Punschen aufbauen. Der werde gut besucht.
Lübecker Drehbrückenplatz ergänzt das "Weihnachtswunderland"
Christian Martin Lukas vom Lübeck Tourismus spricht von einem sehr guten Zwischenfazit. Er beobachtet leichte Umsatzrückgänge, betont aber: Die Märkte sollten vor allem adventliche Stimmung verbreiten. "Das ist uns wirklich gelungen, auch am Drehbrückenplatz, der jetzt neu hinzugekommen ist." Er freut sich über das "Weihnachtswunderland in der Altstadt."
Etwas weniger Umsatz in den Geschäften als 2019
Den generellen Trend bestätigt auch der Handelsverband Nord. Offizielle Zahlen gibt es noch nicht. Einzelne Händler sprechen von grob geschätzt 20 Prozent an Umsatz, die noch fehlen, um das Niveau von 2019 wieder zu erreichen. Aber was nicht ist, kann noch kommen: Mindestens drei Wochen bleiben alle Weihnachtsmärkte noch aufgebaut. Weil Heiligabend auf einen Sonnabend fällt, dauert die Adventszeit dieses Mal besonders lang.