Weihnachtsgeschäft in SH nimmt Fahrt auf
Das Weihnachtsgeschäft in Schleswig-Holstein kommt laut Handelsverband Nord immer stärker ins Rollen. Zu Beginn kamen zu wenige Kundinnen und Kunden, jetzt gibt es mehr Zulauf. Doch Energiekrise und Inflation machen dem Einzelhandel zu schaffen.
Volle Shopping-Center, Gedränge und lange Schlangen an den Kassen - darüber freuen sich die Händlerinnen und Händler im Norden, nachdem der Start in die Saison - unter anderem wegen der Energiekrise und Inflation - extrem schleppend verlaufen war. "Gerade von der ersten Adventswoche hatten wir uns wirklich deutlich mehr Frequenzen gewünscht und erhofft", sagte die Sprecherin des Handelsverbands Nord, Mareike Petersen.
Handelsverband: Kauflaune steigt
Mit der Zeit kamen laut Handelsverband aber immer mehr Kundinnen und Kunden, die Kauflaune steigt. "Wir merken auch im Vergleich zum letzten Jahr, dass die Leute wieder gerne in die Städte kommen, dass das mit den Weihnachtsmärkten, mit dem Weihnachtsshopping kombiniert wird und dass da durchaus eine positive Stimmung in den Innenstädten und in den Geschäften herrscht", berichtete Petersen.
Besonders gefragt sind laut Händlerinnen und Händlern Bücher, Spielzeug und vor allem Gutscheine. Auch Kleidung läuft nach dem Pandemie-bedingten Tief wieder besser. Außerdem werden laut einer Umfrage des Handelsverbands gebrauchte Elektroartikel immer beliebter. Diese werden oft in Online-Shops gekauft. Dennoch sei deutlich spürbar, dass das Geld bei den Kundinnen und Kunden durch die Energiekrise und die Inflation nicht mehr so locker sitze, sagt Mareike Petersen.
Inflation und Energiekosten machen Umsatz zunichte
Auch die Händlerinnen und Händler spüren die gestiegenen Preise. Neben Strom und Wärme in den Geschäften selbst sind auch viele Rohstoffe oder Leistungen von zuliefernden Betrieben teurer geworden. Diese Preissteigerungen machen die Umsätze zunichte, erklärt Petersen. Das heißt: Auch wenn nun wieder mehr Kundinnen und Kunden einkaufen, bleibt für die Händlerinnen und Händler am Ende weniger übrig. Konkret rechnet der Handelsverband mit einer Umsatzsteigerung von rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Werden die gestiegenen Preise mit einberechnet, machen die Geschäfte aber insgesamt ein Minus von vier Prozent.
Der Handelsverband hofft nun, dass der zuletzt positive Trend bis Weihnachten anhält und die Kauflaune noch weiter zunimmt. Zudem könnten die Entlastungen der Bundesregierung, etwa die Strom- und Gaspreisbremse, dazu führen, dass die Menschen zum Jahresende doch wieder etwas mehr ausgeben können, so Verbandssprecherin Petersen.