Brunsbüttel: Letzte Wattolümpiade endet mit Wattengel-Weltrekord
Das Wasser spritzt, der Schlamm klebt, der Schweiß topft: Bei der letzten Ausgabe der Wattolümpiade in Brunsbüttel ging es vor Tausenden Besuchern erneut hoch her - und es gab einen Weltrekord.
Seit 2004 tummeln sich die "Wattleten" in Brunsbüttel im Schlamm - und das für den guten Zweck. Am Sonnabend war die 20. Wattolümpiade gleichzeitig auch die letzte Ausgabe der Spaß- und Benefizveranstaltung im Watt vor Dithmarschen. Die ehrenamtlichen Veranstalter des Wattoplümpiade-Vereins hatten zuvor das Ende des Watt-Spektakels beschlossen - vor allem, weil sie nicht mehr genug Zeit hätten und es zudem Nachwuchsprobleme gebe. Doch beim Finale gaben Macher und Teilnehmende nochmal alles - und stellten unter anderem einen neuen Weltrekord auf.
Veranstalter der Wattolümpiade sind zufrieden
Lange Schlangen vor den Kassenhäuschen am Deich zeigten das riesige Interesse, sagte Dirk Passarge vom Wattolümpiade Verein. Er gehe von 4.000 bis 5.000 Besucherinnen und Besuchern aus, die den Weg zur Watt-Arena gefunden haben. Kurz nach der feierlichen Eröffnung mit dem Einmarsch der bunt geschmückten Teams gab es dann einen neuen Weltrekord: 386 Menschen ließen sich im Watt auf den Rücken fallen und bildeten Wattengel. Brunsbüttel hält damit nun den Wattengel-Weltrekord mit 36 Engeln mehr als bisher. "Es war uns wichtig, dass wir eine Marke für die Ewigkeit setzen, die nun auch nicht mehr gebrochen werden kann", sagte Wattolümpiade-Vereinspräsident Michael Behrendt stolz.
Einheitliches matschgrau statt farbenfroher Trikots
Dann starteten die letzten Spiele im Wattfußball, Watthandball, Wattwolliball und Schlickschlittenrennen. Doch Trikots zur Unterscheidung der Mannschaften suchte man hier vergeblich. "Man kann graue Mannschaften sehen, wie sie graue Mannschaften bekämpfen", erklärte Behrendt. Wer sich beim Wattengel-Machen noch nicht vollgeschmiert hatte, wurde spätestens während der sportlichen Wettkämpfe matschig. Für alle, die sich das Spektakel sauber vom Deich aus ansehen wollten, gab es an Land zudem einen Wattgottesdienst, Musik, eine Zaubershow und Yoga.
Erlös der Wattspiele geht an die Krebsgesellschaft
Bei der Wattolümpiade geht es laut Behrendt nicht ums Gewinnen, sondern um den guten Zweck. "Schmutziger Sport für eine saubere Sache" lautete das Motto. Der Erlös geht auch in diesem Jahr an die Krebsgesellschaft. Doch es müsse erst noch abgerechnet werden, so die Veranstalter. Die genaue Spendensumme werde noch bekannt gegeben.
Wehmütiger Abschied von der Wattolümpiade und Blick nach vorn
Am Ende blickte Vereinspräsident Michael Behrendt wehmütig auf 20 Jahre Wattolümpiade zurück. Doch die Entscheidung steht fest: Das 20. Jubiläum sei der passende Zeitpunkt, den "Deckel drauf zu machen", so Behrendt. Die Organisatoren arbeiten nach eigenen Angaben aber an einem Konzept, um Krebsberatungsstellen und Hospizarbeit in der Region weiter finanziell zu unterstützen. Weitere Informationen gaben sie dazu noch nicht bekannt.