Warnstreik bei Remondis: Teilweise wird kein Müll abgeholt
In einigen Kreisen in Schleswig-Holstein sind auch am Mittwoch die Mülltonnen nicht geleert worden. Nach dem ersten Warnstreiktag bei Remondis hat Ver.di Nord weitere Streiks für die kommenden Tage angekündigt.
In den kommenden Tagen werden die Warnstreiks bei der Müllentsorgung von Remondis fortgesetzt. Die Gewerkschaft ver.di Nord hatte konkret die Fahrer und Müllwerker an den Standorten Schleswig (Kreis Schleswig-Flensburg), Melsdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde), Flensburg und Lübeck zu dem Arbeitskampf aufgerufen. Sie sind als Subunternehmer unter anderem für die Rest- und Biomülltonnen in den Kreisen Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde und Plön sowie in Teilen der Landeshauptstadt Kiel zuständig. Nach Angaben des Kreises Rendsburg-Eckernförde ist dort auch die Sperrmüllabfuhr betroffen.
Mülltonnen werden nicht nachträglich geleert
Die Mülltonnen in den betroffenen Kreisen werden laut der Abfallwirtschaftsbetriebe überall nicht nachträglich entleert. In den Orten soll der zusätzlich angefallene Müll bei der nächsten Abholung abgegeben werden können. Wenn der Platz in der Tonne nicht reicht, sollten Anwohnerinnen und Anwohner Mehrmengen in Plastik- bzw. Papiertüten zur nächsten Leerung dazustellen.
Einschränkungen bei Remondis über Weihnachten
Der erste Warnstreiktag am Dienstag sei "mehr als erfolgreich" gewesen, so die Gewerkschaft. Hintergrund ist ein Tarifkonflikt mit dem Unternehmensverband Logistik Schleswig-Holstein. Bis in die Weihnachtstage hinein ist laut Ver.di Nord mit Problemen bei der Entsorgung im gesamten Zuständigkeitsgebiet zu rechen. Ausgefallene Termine könnten vermutlich nicht nachgeholt werden.
Ver.di Nord fordert eine Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent
Die Gewerkschaft fordert 8,5 Prozent mehr Geld und eine Zulage von 2,25 Euro pro Stunde für Beschäftigte der Entsorgungsbranche. Die Verhandlungsführerin von Ver.di Nord, Catrin Haas, sagt: "Remondis verdient sich an den Entsorgungsgebühren des Kreises eine goldene Nase, während die Beschäftigten auf dem Niveau knapp über dem Mindestlohn abgespeist werden, das geht so nicht weiter."
In den bisherigen zwei Verhandlungsrunden wurde laut Ver.di Nord kein Gegenangebot vorgelegt. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 20. Januar geplant.