Verstöße gegen Tierschutz: Mann aus Gribbohm vor Gericht
Nicht artgerechte Gehege, kaum Futter und schlechte Pflege - ein Mann aus Gribbohm muss sich wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz vor Gericht verantworten. Er fiel bei mehreren Kontrollen auf.
Seit Donnerstag steht ein 56 Jahre alter Mann aus Gribbohm (Kreis Steinburg) vor dem Landgericht in Itzehoe. Ihm werden Verstöße gegen das Tierschutzgesetz im Zeitraum von Anfang 2022 bis Februar 2023 vorgeworfen. In Gribbohm und andernorts soll der Angeklagte Pferde, Lamas, Kühe, Geflügel, Ziervögel, Frettchen und viele andere Tiere unter desolaten Bedingungen gehalten haben.
Laut Staatsanwältin litten die Tiere enorm unter den Haltungsbedingungen - wiesen Unterernährung, Wunden und Deformierungen auf. Vor Ort habe man eine Kuh und ein Kalb unmittelbar einschläfern müssen.
Zeugin: Kein Tier wurde artgerecht gehalten
Im September 2022 hatte die Staatsanwaltschaft eine Durchsuchung bei dem Mann durchgeführt. Dabei habe man den gesamten Tierbestand aufgenommen und schlimme Zustände festgestellt. Kein Tier sei dort tierschutzgerecht gehalten worden, sagte eine anwesende Tierärztin.
Demnach war ein Frettchen allein in einer kleinen, verdreckten, dunklen Holzkiste eingesperrt - auf dem Boden Hühnerkadaver in verschiedenen Verwesungsstadien. Hähne auf dem Hof hätten Küken tot gepickt und gefressen - vermutlich wegen Futtermangels. Zwei Pferde waren derart verkommen, dass sie sofort mitgenommen werden mussten.
Weitere Zeuginnen berichteten während der Verhandlung von nicht artgerechter Tierhaltung. Der Prozess wird fortgesetzt.