Testmanöver in SH: Bundeswehr will eigene Fregatte beschießen
Die Bundeswehr wird von heute an auf der Ostsee vor Schleswig-Holsteins Küste die ausgemusterte Fregatte "Karlsruhe" mit Minen angreifen. So soll getestet werden, wie verwundbar die Schiffe der Marine sind.
Es handet sich um sogenannte Ansprengtests, die ab Montag vor dem Kappelner Stadtteil Port Olpenitz (Schleswig-Flensburg) und Damp (Rendsburg-Eckernförde) in zwei Schritten stattfinden werden. Das Bundeswehr-Ausrüstungsamt teilte mit, dass man zunächst beobachten wolle, wie die Schiffsstruktur auf die Detonationen reagiere. Außerdem sind mit an Bord der Fregatte auch lebensgroße Crashtest-Dummies. Damit will die Bundeswehr herausfinden, wie schwer die Besatzung durch die Detonation verletzt werden könnte. Später soll die "Karlsruhe" auch mit Handwaffen beschossen werden.
Hier befindet sich das Sperrgebiet Schönhagen (Rendsburg-Eckernförde):
Immer wieder stehen solche Tests in der Kritik. Der Grund: Das Gehör von Schweinswalen kann durch hohe Lautstärke zerstört werden. Im Vorfeld hatte die Bundeswehr unter anderem gemeinsam mit Umweltverbänden neue Sicherheitsmaßnahmen entwickelt. So will die Bundeswehr die Tiere vor den Test-Ansprengungen des Marine-Schiffs rund um den Einsatzort vergrämen. Außerdem ist ein doppelter sogenannter "Blasenschleier" geplant, der den Explosionslärm mindert. Nach Angaben der Bundeswehr werden die Test bis zum 4. November durchgeführt.