Tennor Holding von Windhorst übernimmt FSG komplett
Die Investmentgesellschaft Tennor Holding hat die angeschlagene Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) vollständig übernommen. Wie FSG-Geschäftsführer Alex Gregg-Smith am Freitagabend mitteilte, habe das norwegische Unternehmen Siem seine restlichen Geschäftsanteile an die Tennor-Holding von Investor Lars Windhorst übertragen. Windhorsts Firma war im Februar, damals noch unter dem Namen Sapinda Holding, als Hauptaktionär bei der 1872 gegründeten Werft eingestiegen. Die FSG hatte im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 111 Millionen Euro ausgewiesen. Grund waren vor allem Verzögerungen bei einem Neubau.
Betriebsratschef zur Kommunikation: "Frechheit"
Die Belegschaft ist über den Schritt zwischen Tennor Holding und Siem offenbar per E-Mail informiert worden. FSG-Betriebsratschef Thomas Jansen sprach von einer "Frechheit, das auf diesem Wege der Belegschaft und erst recht dem Betriebsratsvorsitzenden mitzuteilen. Das funktioniert so nicht." Für Montag soll eine Betriebsversammlung einberufen werden. Gemeinsam mit der IG Metall und der Geschäftsführung solle dann das weitere Vorgehen besprochen werden, so Jansen.
Siem will Zusammenarbeit offenbar fortsetzen
Siem hatte sich seit 2014 an der FSG beteiligt. Der norwegische Konzern war in den vergangenen fünf Jahren Hauptabnehmer von diversen Neubauten, unter anderem sogenannter "Roll-on-Roll-off"-Fähren. Gerade wurde das siebte von acht bestellten Schiffen ausgeliefert. FSG-Geschäftsführer Gregg-Smith kündigte an, dass Siem weiter eng mit Tennor, den Kunden sowie den Lieferanten der FSG zusammenarbeiten werde, "um das langfristige Wachstum und somit die Zukunft der Werft zu sichern".