Tag der Seenotretter in SH: DGzRS lud auf ihre Schiffe ein

Stand: 28.07.2024 17:49 Uhr

Am Sonntag sind wieder viele Seenotrettungskreuzer und -boote offen für Besucherinnen und Besucher gewesen. Die DGzRS in Schleswig-Holstein zeigte an verschiedenen Orten ihre Technik und Einsätze auf hoher See.

von Bastian Pöhls

Mit einer Geschwindigkeit von 23 Knoten (circa 43 Kilometer pro Stunde) durchquert die "Felix Sand" die Lübecker Bucht von ihrer Station im Yachthafen Grömitz in Richtung Travemünde. Gemeinsam mit weiteren Booten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sichert der 28 Meter lange Seenotrettungskreuzer die Regatten auf der Travemünder Woche. Im Ernstfall kann die aus fünf Personen bestehende Crew schnell am Unglücksort sein, um Menschen zu retten. An diesem Tag bei Windstärke vier bis fünf haben die Segler keine Probleme, bei denen die Seenotretter helfen müssen.

14 Tage durchgehend an Bord

Der 28 Meter lange Seenotrettungskreuzer „Felix Sand“ aus Grömitz. © Bastian Pöhls Foto: Bastian Pöhls
Der 28 Meter lange Seenotrettungskreuzer "Felix Sand" aus Grömitz kann am Tag der Seenotretter besichtigt werden.

Wer seine Schicht auf der "Felix Sand" antritt, bleibt zwei Wochen lang 24 Stunden täglich auf dem Schiff. Geschlafen wird in kleinen Kajüten. Das Mittagessen kocht einer für alle, jeder ist mal dran. Heute steht ein großer Topf mit Erbsensuppe auf dem Tisch in der Messe. Besatzungsmitglied Kai Peter Fischer betont, dass für diesen Job eine hohe Teamfähigkeit die Grundvoraussetzung sei.

Vorbereitung auf den Ernstfall

Auch wenn große Einsätze für den Seenotrettungskreuzer sehr selten sind, trainiert die Crew regelmäßig verschiedene Szenarien. Das Abwinschen (Abseilen) von Personen aus einem Hubschrauber ist gerade bei starkem Seegang sehr anspruchsvoll. Und wenn Personen im Wasser treiben, können die Retter mit dem Tochterboot "Saphir" sehr nah heranfahren. Die "Saphir" kann durch die geöffnete Heckklappe der "Felix Sand" zu Wasser gelassen werden.

Tag der Seenotretter in Schleswig-Holstein

Die Besatzungsmitglieder sitzen gemeinsam am Esstisch. © Bastian Pöhls Foto: Bastian Pöhls
Die Besatzungsmitglieder verbringen zwei Wochen lang täglich 24 Stunden miteinander auf dem Seenotrettungskreuzer. Jeden Tag ist ein Mitglied für das Mittagessen zuständig.

Während ihres Bereitschaftsdienstes bereiteten die Seenotretter das Programm für Sonntag (28.7.) vor. In der Station Grömitz (Kreis Ostholstein) durften Besucherinnen und Besucher an Bord der "Felix Sand" und weiterer Boote gehen und sich über die Arbeit der Helferinnen und Helfer informieren. Insgesamt nahmen an Nord- und Ostsee in Schleswig-Holstein 14 Stationen teil. Dabei ging es für die Retter auch darum, neue Förderer für die DGzRS zu werben. Denn der 1865 gegründete Verein finanziert sich ausschließlich durch Spenden.

Das waren die größten Programmpunkte an der Ostseeküste in SH

Grömitz (Yachthafen, am 27. und 28. Juli)

  • Open Ship auf dem Seenotrettungskreuzer "Felix Sand", dem Seenotrettungsboot "Henrich Wuppesahl" und dem Trainingsboot "Christoph Langner"
  • Begrüßungsfahrten für neue Förderer
  • Winsch-Übung mit einem SAR-Hubschrauber
  • Rettungsübungen mit der Feuerwehr Grömitz

Laboe (Fischereihafen, Südmole, am 27. und 28. Juli)

  • Open Ship auf dem Seenotrettungskreuzer "Berlin" und dem dänischen Heimwehrboot "MHV 910 Ringen"
  • Fahrten mit den Seenotrettungsbooten "Nimanoa" und "Woltera"
  • Winsch-Übung mit einem Bundeswehr-Hubschrauber
  • Rettungsübungen im Hafen

Eckernförde (Stadthafen)

  • Open Ship auf dem Seenotrettungsboot "Eckernförde"
  • Begrüßungsfahrt für neue Förderer

Fehmarn (Hafen Burgstaaken)

  • Open Ship auf den Seenotrettungsbooten "Romy Frank" und "Helene"
  • Begrüßungsfahrten für neue Förderer
  • Rettungsübungen im Hafen

Gelting (Gelting-Mole)

  • Open Ship auf dem Seenotrettungsboot "Ursula Dettmann"

Großenbrode (ehem. Marinehafen)

  • Open Ship auf dem Seenotrettungskreuzer "Bremen"

Heiligenhafen (Kommunalhafen)

  • Open Ship auf dem Seenotrettungsboot "Heiligenhafen"

Langballigau (Hafen, Strand und Seebrücke)

  • Open Ship auf dem Seenotrettungsboot "Werner Kuntze", dem Wasserschutzpolizeiboot "Staberhuk" und dem Salondampfer "Alexandra"
  • SAR-Übungen unter anderem mit dänischen Hubschraubern und Rettungseinheiten

Maasholm (Fischereihafen)

  • Open Ship auf dem Seenotrettungskreuzer "Fritz Knack" und dem Seenotrettungsboot "Hellmut Manthey"
  • Rettungsübungen
  • Überflug eines SAR-Hubschraubers

Schleswig (Stadthafen)

  • Open Ship auf dem Seenotrettungsboot "Herwil Götsch"
  • Rettungsübungen

Travemünde (Fischereihafen, wegen der Travemünder Woche verlegt auf den 31. August):

  • Rettungsübungen
  • Winsch-Übung mit einem Hubschrauber

Das waren die größten Programmpunkte an der Nordseeküste in SH

Büsum (Hafen, Westseite)

  • Open Ship auf den Seenotrettungskreuzern "Hermann Marwede", "Theodor Storm" und dem Rettungsboot "Paul Neisse"
  • Rettungsübungen im Hafen

List (Am Fähranleger)

  • Open Ship auf dem Seenotrettungskreuzer "Pidder Lüng"
  • Rettungsvorführung im Hafenbecken

Nordstrand (Hafen Strucklahnungshörn)

  • Open Ship auf dem Seenotrettungskreuzer "Eiswette"
  • Begrüßungsfahrt für neue Förderer

Das komplette Programm vom Tag der Seenotretter am 28. Juli finden Sie hier.

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 27.07.2024 | 19:30 Uhr

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